Qualifizierte Betreuung beim Abnehmen ist wichtig, aber sie sollte auch in einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis stehen. Allerdings sind der Umfang der Leistungen, der Aufbau des Programms und der damit zu erhoffende Erfolg nur selten im Voraus ersichtlich. Vollmundige Werbeaussagen und Garantie-Versprechen sind meist wenig verlässlich. Mit einer Checkliste der bayerischen Verbraucherzentrale , die als kostenloser Download zur Verfügung steht, kann sich jeder Diätbereite von der Qualität des Anbieters überzeugen.
Vorsicht bei Schlankheitspillen oder Medikamenten
Grundsätzlich gilt erhöhte Vorsicht bei Schlankheitspräparaten, so die Verbraucherzentrale. Steht ein solch verheißungsvolles Mittelchen im Zentrum der Diät und wird nicht schrittweise durch die Umstellung der Ernährung abgelöst, sollte der Kunde das Diätprogramm nochmal überdenken. Dies gilt auch für die Verabreichung homöopathischer Medikamente. Ohne vorherige Absprache mit einem Arzt oder Apotheker über die Wirksamkeit und Nebenwirkungen solcher Medikamente rät die Verbraucherzahle von der Einnahme ab. Spritzen dürften ohnehin nur Ärzte oder Krankenschwestern verabreichen.
Auch die Qualifikation des begleitenden Personals sollte vor Beginn des Diätprogramms überprüft werden. Über eine entsprechende Ausbildung verfügen nur Ärzte, Ernährungswissenschaftler (Ökotrophologen), Psychologen und Diätassistenten. Die Bezeichnungen "Ernährungsberater" oder "Präventologe" seien nicht gesetzlich geschützt, so die bayerische Verbraucherzentrale.
Keine Diät ohne vorheriges Gespräch mit dem Arzt
Fehle die ärztliche Eingangsuntersuchung, um mögliche Risiken für die Teilnehmer eines Diätprogramms auszuschließen, sollte möglichst der Hausarzt zu Rate gezogen werden. Verlangt die Diät täglich eine sehr geringe Energiezufuhr, rät die Verbraucherzentrale zu einer ständigen ärztlichen Überwachung. Prinzipiell seien Diäten mit weniger als 1.000 Kalorien pro Tag wegen der zu erwartenden Hungerattacken kaum durchzuhalten. Vor Antritt der Diät sollte eine Prüfung durchgeführt werden, bei der festgestellt wird, ob überhaupt eine Gewichtsreduktion nötig ist. Richtwert ist dabei ein Body-Mass-Index über 25.
Um den langfristigen Erfolg einer Diät zu sichern und die Ursachen für Übergewicht zu erkennen, sei es sinnvoll ein Ernährungsprotokoll zu führen und das eigene Essverhalten zu hinterfragen.
Erfolgsgarantien sind unseriös
Ist der Ablaufplan des Programms unklar oder gibt es keine Nachbetreuung, könnte der Effekt der Diät relativ schnell verpuffen. Anbieter, die damit werben, mit ihren Programmen könne an bestimmten Körperteilen abgespeckt werden, seien genauso unseriös wie generelle Erfolgsversprechen, so die Verbraucherzentrale. Wichtig sei auch, dass Kunden jederzeit wegen dringenden Gründen aus dem Vertrag mit dem Anbieter aussteigen können. Damit es keine teuren Überraschungen gibt, sollten alle Vertragsdetails im Voraus bekannt sein. Jeder, der ein Diätprogramm startet, sollte vorher seine Krankenkasse konsultieren. Nur bei qualitativ hochwertigen Programmen mit qualifizierter Beratung übernimmt die Krankenkasse einen Teil der Kursgebühren, in der Regel sind das zwischen 50 und 80 Prozent.
Ernährungsexpertin Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale Bayern fasst die wichtigsten Punkte zusammen: "Ein gutes Abnehmprogramm kommt ohne Schlankheitspräparate und Nahrungsergänzungsmittel aus, wird ärztlich betreut und von qualifizierten Experten geleitet." (AZ)