Zuletzt sprachen Unbekannte im Ostallgäu ein 52-jähriger Hauseigentümer an und gaben vor, von einer nahegelegenen Baustelle etwas Asphalt übrig zu haben. Wie die Polizei berichtet, wollten die Bauarbeiter für knapp 5000 Euro den Hof des Mannes damit teeren. Dem Ostallgäuer erschien dies günstig, er zahlte noch während der laufenden Arbeiten in bar. Allerdings asphaltierten die Unbekannten den Hof nicht wie besprochen, sondern brachten lediglich einen minderwertigen Bitumenbelag auf und streuten Kies darüber.
In den vergangenen drei Monaten hat die Polizei in Schwaben mehr als 20 solcher Beschwerden über Asphaltierungsarbeiten gezählt. Bei mehr als der Hälfte gehen die Beamten inzwischen von Betrug aus. In allen Fällen überrumpelten die Arbeiter die Hauseigentümer mit ihrem auf den ersten Blick einmaligen Angebot. Sie waren häufig mit fachmännisch ausgerüsteten Fahrzeugen unterwegs, meist mit irischer, französischer oder britischer Zulassung.
Die Opfer bleiben im Regelfall auf dem Schaden sitzen, warnt die Polizei. Denn die Gruppen verhielten sich derart geschickt, dass sie weder gegen strafrechtliche noch gegen gewerberechtliche Bestimmungen verstoßen. Außerdem sind die reisenden Bauarbeiter nur schwer zu identifizieren.
Die Polizei rät deshalb zur Vorsicht. Auch bei augenscheinlich günstigen Offerten sollten Hausbesitzer sich besser an seriöse Handwerker wenden und Vergleichsangebote einholen. AZ