Joseph Zawadzki ist verzweifelt – und doch wirkt er sehr gefasst, wenn man in diesen Tagen mit ihm spricht. Dutzende, vielleicht hunderte Interviews hat er geführt, seitdem vor gut zwei Wochen seine 20-jährige Tochter in Regensburg spurlos verschwunden ist. „Ich tue alles, was in meiner Macht steht, um Malina wiederzufinden“, erzählt Zawadzki. Wie berichtet, war die Studentin am frühen Morgen des 19. März nach einer Party auf dem Weg nach Hause, kam dort aber nie an. Ihr Handy wurde am nächsten Tag am Donau-Ufer gefunden. Eine groß angelegte Suchaktion mit Hubschrauber, Booten und Hunden blieb erfolglos und auch unzählige Hinweise, die aus der Bevölkerung bei der Polizei eingingen, führten noch nicht zu Malina.
Dennoch gibt ihr Vater die Hoffnung nicht auf: „Für mich ist das im Moment alternativlos. Ich habe den festen Glauben daran, dass Malina noch lebt.“ Auch wenn er „volles Vertrauen in die wunderbare Arbeit der Kriminalpolizei“ habe, lässt Zawadzki nichts unversucht, um selbst seinen Teil beizutragen. War er anfangs noch persönlich in Regensburg unterwegs und half bei der Suche, setzt er mittlerweile verstärkt auf Unterstützung aus dem Internet. Neben diversen Interviews in allerlei Medien informiert er auf einer eigenen Facebook-Seite über den aktuellen Stand der Suche, auf Youtube veröffentlichte er ein Video, das Fotos von Malina zeigt und ihn, wie er mit der Gitarre ein Lied für seine Tochter spielt. Zudem startete er eine Spendenaktion, bei der innerhalb weniger Tage 51000 Euro zusammenkamen. Die setzte er als Belohnung für entscheidende Hinweise aus. „Wir hätten über 100000 Euro zusammen bekommen, haben die Aktion aber gestoppt, um daraus keine Verbrecherjagd werden zu lassen“, erklärt Zawadzki.
Heute Abend berichtet die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ (20.15 Uhr) über den Fall der vermissten Studentin. Malinas Vater hofft, auf diesem Weg seine Tochter wiederzufinden: „Die Ungewissheit zehrt an den Nerven und kostet enorm viel Kraft. Ich weiß nicht, wie lange ich diese noch aufbringen kann.“