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Feiertag: Urlaub nehmen für den Buß- und Bettag

Feiertag

Urlaub nehmen für den Buß- und Bettag

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    In der fränkischen Gemeinde Weiltingen herrscht am Buß- und Bettag Feiertagsruhe. Viele Bäckerein, Arztpraxen oder Apotheken bleiben deshalb geschlossen.
    In der fränkischen Gemeinde Weiltingen herrscht am Buß- und Bettag Feiertagsruhe. Viele Bäckerein, Arztpraxen oder Apotheken bleiben deshalb geschlossen. Foto: DPA

    Nürnberg (lb). Mit Abendmahlsfeiern und Gottesdiensten begehen an diesem Mittwoch die rund 2,6 Millionen Protestanten in Bayern den Buß- und Bettag.

    Vielerorts laden die evangelischen Kirchengemeinden auch zu Andachten und Konzerten ein. Seit der Buß- und Bettag nur noch in Sachssen ein gesetzlicher Feiertag ist, müssen sich viele Gläubigen hierzulande für den Gottesdienstbesuch Urlaub nehmen. Lediglich in einigen protestantisch geprägten fränkischen Gemeinden herrscht an diesem Tag Feiertagsruhe.

    Der Buß- und Bettag wurde erstmals im Jahre 1532 in Straßburg, Ulm und Augsburg begangen, damit die Bürger vom Alltagsgeschäft befreit gegen die Bedrohung durch Feinde und persönliche Not beten konnten. Als gesetzlicher Feiertag wurde der Buß- und Bettag 1994 zur Finanzierung der Pflegeversicherung wieder abgeschafft. Die evangelische Kirche hat allerdings wiederholt eine Wiedereinführung gefordert.

    Der zentrale Abendmahlsgottesdienst zum Buß- und Bettag der bayerischen Landeskirche findet in diesem Jahr in der Kreuzkirche in München-Schwabing statt. Landesbischof Johannes Friedrich will dabei zu dem Thema "Was zählt noch?" predigen. Unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Holger Boenstedt wird die Kantate "Mein Gott, wie lang, ach lange" von Johann Sebastian Bach gespielt.

    Unterdessen stehen berufstätige Eltern jedes Jahr am Buß- und Bettag vor dem gleichen Problem: Wegen geschlossener Schulen und Kindergärten müssen sie sich um eine alternative Betreuung ihrer Kinder bemühen. Manche Firmen und Behörden bieten deshalb seit Jahren Kinderbetreuungsprogramme an. Wo aber selbst Großmütter und Nachbarn nicht bereitstehen, müssen Eltern notgedrungen einen Urlaubstag nehmen.

    "Feiertagsfrieden" herrscht dagegen traditionell etwa in den beiden fränkischen Gemeinden Thalmässing im Landkreis Roth und Weiltingen im Landkreis Ansbach. "An dem Tag ist bei uns die Gemeindeverwaltung geschlossen und auch die meisten Geschäfte sind dicht", berichtete die Weiltinger Bürgermeisterin Lore Meier (Freie Wähler) am Dienstag. Supermarktketten scherten allerdings aus, räumte Meier ein. Der Buß- und Bettag-Gottesdienst sei in der 1400- Einwohner-Gemeinde dennoch stets gut besucht. Der Anteil der Protestanten liegt in Weiltingen bei rund 90 Prozent.

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