Bei den feucht-warmen Temperaturen haben sich am Donnerstagabend wieder schwere Gewitter über der Region entladen. Zwar erreichten die Schäden nicht das Ausmaß vom Wochenende, denn gingen bei der Polizei einige Notrufe ein.
Schon am frühen Abend hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) entsprechende Warnungen herausgegeben. Betroffen waren laut Wetterkarte das gesamte Schwaben, zudem die angrenzenden oberbayerischen Landkreise Landsberg am Lech, Garmisch-Partenkirchen und Weilheim-Schongau.
"Weltuntergangsstimmung"
Und so kam es auch. Bereits gegen 20.15 Uhr zogen Gewitter und heftige Böen mit Regen über das Allgäu hinweg. Wenig später kamen die Unwetter auch im Großraum Augsburg an. Auf unserer Facebook-Seite berichteten Nutzer von einer regelrechten "Weltuntergangsstimmung". "In Schwabmünchen donnerts, dass die Wände wackeln und es blitzt, dass man kein Licht mehr braucht", schrieb etwa eine Leserin. Ähnliche Meldungen kamen aus Königsbrunn und aus dem Raum Dillingen.
Wenig Schaden in Nordschwaben
Doch der Schaden hält sich zumindest in Nordschwaben in Grenzen. "Im Vergleich zum letzten Mal war das pillepalle", sagte am Freitagmorgen ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord. Von Dillingen und Donauwörth bis Augsburg habe es neun umgestürzte Bäume und vier umgestürzte Verkehrszeichen gegeben. Dabei wurden vier Autos beschädigt, so die Polizei. Weiter wurden drei vollgelaufene Keller in Aichach und Wemding gemeldet.
Memmingen und Neu-Ulm von Unwetter betroffen
Ärger betroffen waren der Großraum Memmingen und Neu-Ulm. Zwischen 19.30 und 22 Uhr gingen beim Polizeipräsidium Süd-West circa 150 Notrufe ein. Unter anderem hatten Sturmböen im Großraum Memmingen ein paar Dächer teilweise abgedeckt. Bäume stürzten auf Straßen und Autos. Die Bundesstraße 28 im Raum Neu-Ulm musste wegen Überflutung kurzzeitig gesperrt werden. Im Neu-Ulmer Stadtbereich liefen Unterführungen voll. Zwei Autos blieben stecken und mussten abgeschleppt werden. Gullys liefen über.
Störung im Kohlbergtunnel
Auch in Neu-Ulm deckten schwere Sturmböen Dächer teilweise ab und zerstörten vereinzelt Gauben und Dachfenster. Die Integrierte Leitstelle Donau-Iller meldete laut Polizei circa 250 Feuerwehreinsätze. Eine kuriose Folge hatte das Gewitter im Kohlbergtunnel auf der A96. So löste ein Blitzeinschlag in der Nähe des Kohlbergtunnels mehrfach die automatische Tunnelsperre aus. Die Technikstörung wurde vor Ort behoben.
S-Bahn-Verkehr behindert
In München kam es durch das Unwetter zu Behinderungen im S-Bahn-Verkehr. Betroffen waren die Linien S4 und S7.
Erst in der Nacht zum Donnerstag hatten heftige Unwetter in Oberbayern, der Oberpfalz und in Unterfranken erheblichen Schaden angerichtet. Straßen wurden überflutet, Keller liefen voll. Nach einer vorläufigen Bilanz der Polizei mussten zwei Menschen mit Unterkühlungen ambulant behandelt werden. Bei einem Verkehrsunfall wegen Aquaplanings verletzte sich eine Frau.
Am Wochenende waren bei Unwettern in Schwaben eine Frau getötet und etliche Menschen verletzt worden. Zudem richteten Gewitter und Sturm hohe Sachschäden an.