Am Freitagabend ist der österreichischen Comic-Künstlerin Ulli Lust bei einer Gala in Erlangen der Max-und-Moritz-Preis verliehen worden. Die Preisverleihung fand im Rahmen des 16. Internationalen Comic-Salons in Erlangen (Bayern) statt. Die Zeichnern lebt inzwischen in Berlin.
Ulli Lust hatte von 1999 bis 2004 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee studiert. Inzwischen gilt sie als eine der wichtigsten Vertreterinnen des sogenannten "dokumentarischen Comics". Ihre Comic-Reportagen fußen stets auf genauen Recherchen. Der wichtige Max-und-Moritz-Preis soll unter anderem ihre Comic-Version des Romans "Flughunde" von Marcel Bayer würdigen. Der Roman spielt in der NS-Zeit.
Comic-Salon Erlangen: "Kinderland" ist der beste Comic
Während Ulli Lust als beste deutschsprachige Comic-Zeichnerin geehrt wurde, ging der Preis für den besten deutschsprachigen Comic an den Berliner Zeichner und Autor Markus Witzel. Der unter dem Namen "Mawil" bekannte Zeichner gewann den Preis für seine Comic-Erzählung "Kinderland", die in Ostberlin kurz vor dem Fall der Mauer spielt.
Auch das Künstlerkollektiv "18 Metzger" wurde für seinen Comic-Strip "Totes Meer" ausgezeichnet. Der beste Kinder-Comic war laut Jury dieses Jahr "Hilda und der Mittagsriese" von Luke Pearson. Die japanischen Künstler Naoki Urasawa und Takashi Nagasaki gewannen den Preis für den besten internationalen Comic für ihre Manga-Serie "Billy Bat". Die Jury ehrte außerdem Zeichner und Autor Ralf König für sein Lebenswerk. dpa/sh