Peinlicher Zwischenfall auf dem US-Truppenübungsplatz Grafenwöhr: Die US-Armee hat bei einer missglückten Schießübung auch eine Berufsschule und ein Wohnhaus in der Nachbarschaft des Oberpfälzer Militärareals getroffen. Menschen wurden nach Angaben der US-Army und der deutschen Polizei vom Montag nicht verletzt.
Bereits vor zehn Jahren hatten zwei fehlgeleitete Panzergranaten aus Grafenwöhr (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) eine Grundschule im benachbarten Kirchenthumbach getroffen. Am vergangenen Freitagnachmittag gab es nun eine ähnliche Panne: Das Geschütz eines Geländefahrzeugs feuerte Munition vom Kaliber 12,7 Millimeter auf zwei Truppengebäude, eine Sporthalle der Militärs, eine Fahrzeughalle und zwei Fahrzeuge auf dem Übungsplatz.
Doch die Geschosse schlugen auch in fast fünf Kilometer Entfernung in der Stadt Grafenwöhr ein. Dort wurde neben der Schule und einem Einfamilienhaus auch eine Garage getroffen. "So eine Patrone kann sieben Kilometer weit fliegen", erklärte Armeesprecherin Susanne Bartsch. Sie betonte, dass der erneute Zwischenfall genau untersucht werde. "Die ganzen Sicherheitsbestimmungen werden überprüft."
Eine solche Überprüfung hatte es allerdings auch bereits vor einem Jahrzehnt gegeben, als ein Panzer das Dach der Grundschule in Kirchenthumbach traf. Damals spielten zum Zeitpunkt des Unfalls Kinder auf dem Pausenhof - sie blieben allerdings ebenfalls unverletzt. Diesmal wurde eine Scheibe an einer Tür der Berufsschule zertrümmert. Da allerdings bereits Schulschluss war, wurde niemand gefährdet.
Wie das Regensburger Polizeipräsidium berichtet, hatte zuerst ein 55 Jahre alter Mann den Einschlag an seiner Garage festgestellt. Der Vorfall wird nun von der US-Militärpolizei und der bayerischen Polizei gemeinsam untersucht. Grafenwöhr ist der größte Truppenübungsplatz der US-Armee in Europa. dpa/lby