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Sentinel-1A: Satelliten-Foto zeigt Augsburg vom Weltall aus

Sentinel-1A

Satelliten-Foto zeigt Augsburg vom Weltall aus

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    Diese Aufnahme des Satelliten Sentinel-1A zeigt das südliche Bayern. Der große, weiße Fleck rechts ist München, links ist Augsburg. Die Stadt am oberen Bildrand ist Ingolstadt.
    Diese Aufnahme des Satelliten Sentinel-1A zeigt das südliche Bayern. Der große, weiße Fleck rechts ist München, links ist Augsburg. Die Stadt am oberen Bildrand ist Ingolstadt. Foto: Copernicus Sentinel data (2015)/ESA

    Auf den ersten Blick ist es ein schönes, buntes Bild mit interessanten Strukturen. Beim genaueren Hinsehen kommt dem Betrachter das Motiv irgendwie bekannt vor. Erkennen Sie es?

    Richtig! Das Foto zeigt das südliche Bayern von oben. Von sehr weit oben, um genau zu sein. Aufgenommen hat es der Radarsatellit Sentinel-1A. Trotz der gewaltigen Distanz - der Erdbeobachter umkreist unseren Planeten in 700 Kilometern Höhe - erkennt man Flüsse und Seen sowie - als weiße Flecken dargestellt - die größeren Orte. Rechts ist die Landeshauptstadt München zu sehen, links Augsburg. Am oberen Bildrand ist auch Ingolstadt ist zu erkennen.

    Sentinel-1A wird von Darmstadt aus gesteuert

    Die europäische Weltraumbehörde Esa hat diese Aufnahme aus dem Weltraum veröffentlicht. Sie kombiniert drei Bilder, die der Satellit im April 2015 gemacht hat. Zusätzlich zu dem Foto hat die Esa für ihre Internetseite auch ein englischsprachiges Video erstellt, das auf einige Details im Bild eingeht und Erklärungen liefert.

    Mit einer russischen Trägerrakete vom Typ Sojus war der Satellit Sentinel-1A am 3. April vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana gestartet. Der 2,3 Tonnen schwere Satellit umrundet die Erde in einer Höhe von 700 Kilometern. Sein „Radarauge“ kann ein Gebiet von bis zu 400 Kilometern Breite auf einmal überblicken und sogar Objekte mit einer Größe von fünf Metern erkennen.

    Gesteuert wird der Satellit von Deutschland aus. Das Kontrollsystem der Esa befindet sich in Darmstadt. Sentinel-1A ist Teil des Erdbeobachtungsprogrammes Copernicus. Die Radarinstrumente an Bord des Satelliten sind so empfindlich, dass sie unabhängig von Tageslicht und Wolken Land- und Meeresoberflächen rund um die Uhr überwachen können.

    Der Satellit beoachtet die Erde für einen guten Zweck

    Der Zweck dieser Überwachung ist allerdings kein militärischer. Laut Esa-Internetseite ist Sentinel 1 der einzige europäische Satellit, der speziell auf die Unterstützung bei Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Erdbeben ausgerichtet ist: "Im Fokus stehen dabei Beobachtungen des Eises in den Polarregionen, vulkanische Aktivitäten, Erdbeben, Erdrutsche, Überschwemmungen, das Aufspüren von Bodensenkungen und -hebungen sowie das Beobachten von Meeresoberflächen, um Behinderungen durch Meereis und Ölverschmutzungen frühzeitig zu erkennen."

    Die Bilddaten können laut Esa innerhalb von 60 Minuten zur Verfügung gestellt werden, deutlich schneller als bei bisherigen Radarsystemen. Das abbildende Radar, das Hauptinstrument von Sentinel (deutsch: Wächter), wurde von Airbus Space and Defence in Friedrichshafen gebaut. Um eine noch größere Aufnahmekapazität für Bilder von der Erde zu erreichen, will die Esa im Jahr 2016 den baugleichen Satelliten Sentinel-1B in den Weltraum transportieren.

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