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Skiunfälle: Skifahrer sterben am Feldberg - Unfälle auf der Piste nehmen zu

Skiunfälle

Skifahrer sterben am Feldberg - Unfälle auf der Piste nehmen zu

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    Immer wieder kommt es auf den Skipisten zum Zusammenstoß zwischen Skifahrern. (Symbolbild).
    Immer wieder kommt es auf den Skipisten zum Zusammenstoß zwischen Skifahrern. (Symbolbild). Foto: Ralf Lienert

    Die Nachricht vom Tod zweier Skifahrer am Feldberg war ein Schock für viele Skifans. In voller Fahrt sind die beiden Männer ersten Erkenntnissen nach zusammengeprallt und so schwer verletzt worden, dass sie starben. Auch in Österreich wurden am Wochenende mindestens zwei Kollisionen zwischen Skifahrern gemeldet. Die beteiligten Wintersportler wurden teils schwer verletzt.

    Tatsächlich steigt die Zahl von Zusammenstößen auf der Skipiste seit der Saison 2010/2011 an, zeigt die Unfallstatistik der Auswertungsstelle für Skiunfälle der Versicherung ARAG in Kooperation mit der Stiftung Sicherheit im Skisport des Deutschen Skiverbandes. "Der Anstieg ist jetzt nicht dramatisch, aber wir müssen dieser Tatsache dennoch ins Auge sehen", sagt Andreas König vom Deutschen Skiverband. Immerhin waren in der vergangenen Saison über 17 Prozent der Verletzungen auf eine Kollision unter Ski- und Snowboardfahrern zurückzuführen.

    Dass Skisportler dabei, wie jetzt am Feldberg, mit voller Geschwindigkeit zusammenprallen, ist laut König "zum Glück" eher die Seltenheit. Meist entstünden Kollisionen dadurch, dass ein Sportler stürzt und in einen anderen hineinrutscht.

    Viele Gründe für schwere Unfälle

    Warum es immer häufiger zu Zusammenstößen auf der Skipiste kommt, lässt sich kaum erklären. "Immer wieder kommt die Diskussion auf, es läge an den Carving-Skiern. Das können wir aber in keinster Weise belegen. Dies zu behaupten, wäre eine Mutmaßung, die ich nicht aussprechen möchte."

    Die FIS-Regeln für Skifahrer

    Rücksicht auf die anderen Skifahrer und Snowboarder: Jeder Skifahrer und Snowboarder muss sich so verhalten, dass er keinen anderen gefährdet oder schädigt.

    Beherrschung der Geschwindigkeit und der Fahrweise: Jeder Skifahrer und Snowboarder muss auf Sicht fahren. Er muss seine Geschwindigkeit und seine Fahrweise seinem Können und den Gelände-, Schnee- und Witterungsverhältnissen sowie der Verkehrsdichte anpassen.

    Wahl der Fahrspur: Der von hinten kommende Skifahrer und Snowboarder muss seine Fahrspur so wählen, dass er vor ihm fahrende Skifahrer und Snowboarder nicht gefährdet.

    Überholen: Überholt werden darf von oben oder unten, von rechts oder von links, aber immer nur mit einem Abstand, der dem überholten Skifahrer oder Snowboarder für alle seine Bewegungen genügend Raum lässt.

    Einfahren und Anfahren und hangaufwärts Fahren: Jeder Skifahrer und Snowboarder, der in eine Skiabfahrt einfahren, nach einem Halt wieder anfahren oder hangaufwärts schwingen oder fahren will, muss sich nach oben und unten vergewissern, dass er dies ohne Gefahr für sich und andere tun kann.

    Anhalten: Jeder Skifahrer und Snowboarder muss es vermeiden, sich ohne Not an engen oder unübersichtlichen Stellen einer Abfahrt aufzuhalten. Ein gestürzter Skifahrer oder Snowboarder muss eine solche Stelle so schnell wie möglich freimachen.

    Aufstieg und Abstieg: Ein Skifahrer oder Snowboarder, der aufsteigt oder zu Fuß absteigt, muss den Rand der Abfahrt benutzen.

    Beachten der Zeichen: Jeder Skifahrer und Snowboarder muss die Markierung und die Signalisation beachten.

    Hilfeleistung: Bei Unfällen ist jeder Skifahrer und Snowboarder zur Hilfeleistung verpflichtet.

    Ausweispflicht: Jeder Skifahrer und Snowboarder, ob Zeuge oder Beteiligter, ob verantwortlich oder nicht, muss im Falle eines Unfalles seine Personalien angeben.

    In vielen Fällen sei es wohl eher eine Verkettung mehrere Umstände, meint König. Fahrerisches Können, die Geschwindigkeit und die Rücksichtnahme auf andere Sportler stünden im Zusammenspiel. Was König und seine Kollegen interessanterweise beobachten: Je voller die Piste, umso weniger Kollisionen. "Offenbar sind die Skifahrer dann vorsichtiger."

    An die FIS-Regeln halten

    Das müssten sie aber grundsätzlich sein, um  Unfälle auf der Skipiste zu vermeiden. König rät daher, sich an den FIS-Verhaltensregeln zu orientieren und selbst mitzudenken". "Es müsste beispielsweise klar sein, dass ich möglichst nur am Streckenrand und an gut sichtbaren Stellen stehenbleibe und erst wieder losfahre, wenn die Piste frei ist. Man darf sich auch nicht zu sehr von der schönen Landschaft und dem Pulverschnee ablenken lassen und für ein Bild mit dem Smartphone überall anhalten." Manche Wintersportler müssten diese Regeln erst verinnerlichen.

    Erfreulich: Seit Einführung der Unfall-Statistik in der Saison 1979/80 ist die Zahl der Verletzungen beim Skifahren um 62 Prozent gesunken. Die häufigsten Verletzungen sind Knieverletzungen. Bei den Frauen liegt die Quote bei 46,6 Prozent, bei den Männern sind es 34,2 Prozent.

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