Polizei, Feuerwehr und Veranstalter haben am Sonntag die Festivalbesucher von "Rock im Park" für ihre Ruhe gelobt. Dass es nach der Terrorwarnung bei "Rock am Ring" auf dem Schwesterfestival in Nürnberg so entspannt geblieben war, sei den Einsatzkräften, aber auch den Besuchern zu verdanken, sagte Veranstaltungsleiter Martin Reitmeier am Sonntag.
Auch die Sprecher von Feuerwehr und Polizei lobten den friedlichen Verlauf des Festivals. So habe sich etwa die Zahl der Diebstähle im Vergleich zum Vorjahr nahezu halbiert - trotz gestiegener Besucherzahlen. Bis Sonntagmorgen kam es laut Polizei zu 40 Fällen. Auch die Zahl der Körperverletzungen sei von 16 im Vorjahr auf bisher 4 zurückgegangen.
Im Vorfeld hatten die Veranstalter die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Besucher durften keine Taschen oder Getränke mit auf das Festivalgelände nehmen. Das habe bisher zu keinen Problemen an den Einlasskontrollen geführt - unerlaubte Gegenstände hätte es kaum gegeben, sagte Reitmeier.
Zudem gab es nach Angaben der Veranstalter schärfere Einlasskontrollen für die Mitarbeiter des Festivals. Außerdem wurden an einzelnen Eingängen Betonpoller aufgestellt, die die Einfahrt von unerlaubten Fahrzeugen hätten verhindern können. Im Camping-Einlassbereich kontrollierten Einsatzkräfte das Gepäck der Besucher, was zum Teil zu langen Schlangen führte.
Veranstalter loben Besucher von "Rock im Park"
Als es am Freitag rund 400 Kilometer entfernt beim Zwillingsfestival "Rock am Ring" zum Terrorverdacht kam, wurden die Besucher beider Festivals zeitgleich durch sogenannte "Schutzengel" auf den Bühnen informiert - und blieben völlig ruhig.
"Einige unserer Kameraden an den Bühnen haben berichtet, dass sie es noch nie so ruhig und gesittet erlebt haben", sagte Jürgen Kohl vom Bayerischen Roten Kreuz. "Und das in einer Situation, in der man nicht davon ausgehen konnte."
Die Sanitätsdienste zählten bis zum Sonntagmorgen 2710 Einsätze. Im Vorjahr waren es 1933. Etwa ein Drittel sei auf die warmen Temperaturen zurückzuführen, sagte Jürgen Kohl vom Bayerischen Roten Kreuz. Die Hitze und der Alkoholkonsum mancher Besucher hätten zu vielen Kollapsen oder Kreislaufproblemen geführt.
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Das Festival "Rock am Ring"
Seit 1985 steigt das Festival "Rock am Ring" in der Eifel.
Mit kurzer Pause wurde es fast drei Jahrzehnte an der legendären Rennstrecke Nürburgring ausgetragen.
2015 und 2016 rockten die Fans dann am nur rund 30 Kilometer entfernten Flugplatz Mendig. Der Name "Rock am Ring" blieb jedoch.
Seit diesem Jahr findet das Festival wieder an seinem angestammten Platz statt.
Das Zwillingsfestival "Rock im Park" geht seit Jahren zeitgleich in Nürnberg über die Bühne. Die Bands werden in der Regel für beide Festivals engagiert.
Beide Spektakel an Pfingsten sind nach Angaben der Veranstalter mit insgesamt rund 175.000 Besuchern restlos ausverkauft.
Rund 87.000 Musikfans wollten die Eifel ab Freitag drei Tage lang erbeben lassen. Als Höhepunkt am Eröffnungstag galt der Auftritt von Rammstein, der am späten Abend (22.30 Uhr) beginnen sollte.
Insgesamt sollten rund 85 Bands auf vier Bühnen den legendären Nürburgring rocken, darunter die Toten Hosen als Headliner am Samstag und System Of A Down am Sonntag.
Die Veranstalter hatten mit Blick auf den Terroranschlag in Manchester "gründliche Einlasskontrollen und Bodychecks" angekündigt.
Taschen und Rucksäcke auf dem eigentlichen Festivalgelände wurden untersagt. An den drei Tagen sollten mehr als 1200 Polizeibeamte am Nürburgring präsent sein - auch in Zivil.
AZ/dpa