Baustellen: Großprojekte in der Region
Die A 8 ist eine der längsten Baustellen Bayerns. Bis zum Jahr 2010 wurde die Strecke zwischen München und Augsburg sechsspurig ausgebaut. Seit Herbst 2011 ist das 41 Kilometer lange Teilstück zwischen Augsburg und Günzburg an der Reihe. Bis zum Jahr 2015 sollen die Arbeiten dort abgeschlossen sein.
Der Ausbau der A 8 stellt die Planer vor besondere Herausforderungen, weil sich auf dem Abschnitt zwischen Augsburg und Günzburg rund 50 Brücken befinden. Außerdem entstehen auf dieser Strecke drei neue Parkplätze bei Horgau, Zusmarshausen und Scheppach und die Raststätte bei Burgau soll ausgebaut werden.
Die Pläne zur Elektrifizierung der Allgäubahn, der rund 220 Kilometer langen Zugstrecke zwischen München und Lindau, reichen bis ins Jahr 1978 zurück. Jedoch wurde die Umsetzung dieses Projekts bisher immer wieder verschoben.
Dennoch wird entlang der Allgäubahn wohl schon bald eine weitere Großbaustelle in Bayern entstehen. Die Deutsche Bahn rechnet mittlerweile damit, die Elektrifizierung der Stecke bis zum Jahr 2020 umzusetzen. Mit knapp 300 Millionen Euro wird der Ausbau allerdings um ein Drittel teurer als ursprünglich geplant.
Die Neugestaltung des Königsplatzes ist momentan Augsburgs Brennpunkt Nummer Eins. Der Umbau findet im Rahmen des größeren Projekts Augsburg City statt. Im Zuge dessen soll Augsburg für den Nahverkehr attraktiver gestaltet werden: Der Bahnhof wird umgebaut und erweitert, es entstehen neue Straßenbahnlinien und es soll künftig eine S-Bahn Augsburg eingerichtet werden.
Der Umbau des Gleisdreiecks am Augsburger Königsplatz startete im Mai 2013. Ziel der Planer ist es, eine moderne "Mobilitätsdrehscheibe" zu schaffen, die mit längeren Bahnsteigen mehr Platz für die einfahrenden Busse und Straßenbahnen bietet. Außerdem soll der Autoverkehr zu entzerrt und mehr Sicherheit für Passanten geschaffen.
Die Großbaustelle Stuttgart 21 ist eines der umfassendsten Projekte in der weiteren Region. Dabei wird der Stuttgarter Kopfbahnhof zu einem Durchgangsbahnhof umgebaut und die Gleisanlagen werden unterirdisch neu verlegt. Infolge von Fehlplanungen und unerwarteten Mehrkosten beläuft sich das Projekt mittlerweile auf eine Summe von rund 6,8 Milliarden Euro.
Im Zug des Projekts Stuttgart 21 wird die Bahnstrecke zwischen der württembergischen Landeshauptstadt und Augsburg neu ausgebaut. Vorgesehen ist neben weiteren Gleisen unter anderem, den Abschnitt zur Schnellfahrstrecke mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometern auszubauen.
Die seit Jahren ausstehende Elektrifizierung der Bahnstrecke München–Memmingen–Lindau, die Bayern mit der Schweiz verbindet, ist einen großen Schritt vorangekommen. Verkehrsminister Peter Ramsauer hat den Allgäuer Abgeordneten Gerd Müller und Stephan Stracke (alle CSU) zugesagt, dass der Bund die zusätzlichen Kosten für dieses Vorhaben, beispielsweise für den Lärmschutz, übernimmt. Dabei geht es um rund 63 Millionen Euro. Außerdem sei Berlin bereit, so Müller gegenüber unserer Zeitung, die vom Freistaat Bayern vorgestreckten 55 Millionen Euro für den Ausbau vorzeitig abzulösen.
"Quantensprung für das Allgäu"
Müller und Stracke sprachen von einem „Durchbruch“ und einem „Quantensprung für das Allgäu“. In einer gemeinsamen Erklärung heißt es: „Für uns ist es das wichtigste schwäbische Großprojekt in den nächsten fünf Jahren.“ Von der Bahn AG erwarten sie, nachdem die Finanzierung sichergestellt sei, dass sie das Vorhaben jetzt schnell umsetzt und es bis zum Jahr 2018 fertigstellt. bom