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Memmingen: Prozessauftakt: Mann im Obdachlosenheim totgeprügelt

Memmingen

Prozessauftakt: Mann im Obdachlosenheim totgeprügelt

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    In Memmingen stehen zwei Männer vor Gericht. Sie sollen in einem Obdachlosenheim einen 31-Jährigen zu Tode geprügelt haben. (Symbolbild)
    In Memmingen stehen zwei Männer vor Gericht. Sie sollen in einem Obdachlosenheim einen 31-Jährigen zu Tode geprügelt haben. (Symbolbild) Foto: Alexander Kaya

    Mit Händen und Füßen sollen sie ihr Opfer zu Tode geprügelt haben: Wegen gemeinschaftlichen Totschlags müssen sich nun zwei Männer vor dem Memminger Landgericht verantworten. Vor einem Jahr war die Leiche eines 31-jährigen Mannes in dessen Zimmer in einem Obdachlosenheim in Memmingen gefunden worden. Beim Prozessauftakt wollten sich die Angeklagten nicht äußern.

    Die 51 und 23 Jahre alten türkischen Staatsbürger lebten bis zum Tatzeitpunkt in der Unterkunft – der ältere auch. Die Verdächtigen wurden noch in der Tatnacht festgenommen, nachdem ein weiterer Bewohner des Heims die Rettungsleitstelle alarmiert hatte. Beim Eintreffen der Polizei hielten sich die beiden betrunkenen Männer noch in dem Gebäude im Erlenweg auf.

    Das Opfer war zur Tatzeit anscheinend stark alkoholisiert

    Laut Anklage sollen die Beschuldigten in Kauf genommen haben, dass der Deutsche mit türkischen Wurzeln durch die Tritte ums Leben kam. Das Opfer sei „massiven, stumpfen Gewalteinwirkungen“ ausgesetzt gewesen. Nicht auszuschließen sei auch, dass die Täter mit Gegenständen auf den Mann einschlugen. Am Tatort sei ein mit Blut befleckter Besenstiel gefunden worden.

    Das Opfer war laut Staatsanwaltsschaft zur Tatzeit ebenfalls stark alkoholisiert. Der Mann sei noch am Tatort seinen Verletzungen erlegen. „Das waren Verletzungen, wie man sie normalerweise nur nach einem schweren Verkehrsunfall hat“, schilderte ein Polizeibeamter als Zeuge den Zustand der Leiche. Dem Obduktionsbericht zufolge erlitt der Mann Verletzungen am gesamten Körper. So wurden ihm mehrere Knochen gebrochen und verschiedene Organe schwer verletzt. Die Behörden gehen davon aus, dass der Mann verblutete oder erstickte.

    Laut Staatsanwaltschaft ist dem Tötungsdelikt ein Streit zwischen dem 23-Jährigen und dem Opfer vorausgegangen. Der Angeklagte habe den bereits schlafenden Mann besuchen wollen und ihn geweckt. Daraufhin habe dieser ihn beschimpft und seine Mutter beleidigt, woraufhin der Angeklagte auf ihn losging. Der zweite Tatverdächtige sei später hinzugekommen.

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