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G7-Gipfel 2015: Pressestimmen G7-Gipfel: "Zum Schluss jubelte sogar Greenpeace"

G7-Gipfel 2015

Pressestimmen G7-Gipfel: "Zum Schluss jubelte sogar Greenpeace"

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    Kanzlerin Merkel und US-Präsident Obama unterhalten sich vor der Wettersteinspitze. Hat der G7-Gipfel Ergebnisse gebracht?
    Kanzlerin Merkel und US-Präsident Obama unterhalten sich vor der Wettersteinspitze. Hat der G7-Gipfel Ergebnisse gebracht? Foto: Michael Kappeler (dpa)

    "Die Ergebnisse des Gipfels können sich jedenfalls sehen lassen. In Elmau ging es um die Sache. Dabei fielen erstaunlich klare Aussagen und wurden konkrete Beschlüsse gefasst: EU-Kommissionspräsident Juncker hat Griechenland öffentlich für seine Hinhaltetaktik bei der Schuldenkrise gerügt, die Gipfelteilnehmer erhöhten in der Ukrainekrise den Druck auf Russland und verschärften die Sanktionsdrohung. Und vor allem kam es beim Klimaschutz zu einer Einigung, die sogar von Umweltschützern beklatscht wird." Reutlinger General-Anzeier

    "Was ist passiert? Haben die Industrienationen und ihre Gäste das neue Wir-Gefühl entdeckt: Es gibt nur eine Welt und die müssen wir sorgsam behandeln? Um das herauszufinden, muss jetzt jeder Gipfelteilnehmer für sich den Praxistest bestehen. (...) Jedenfalls: Die Welt ist durch Schloss Elmau nicht besser geworden, aber die Politik fühlt sich etwas besser an. Der Gipfel? Besser als gedacht." Rhein-Neckar-Zeitung

    "Das gute Klima beim G7-Treffen zahlt sich mit überraschend konkreten Beschlüssen aus: Angela Merkel gelingt es dabei ganz nebenbei, ihr Image als Klimakanzlerin aufzuhübschen. Besonders der Franzose Hollande wiederum möchte die Weltklimakonferenz in Paris Ende des Jahres zum Erfolg machen. Die Botschaft aus Bayern ist klar: Der Westen ist sich einig, er marschiert rasch und geschlossen, will komplexe Weltprobleme effizient angehen. Wenn Putin nicht mitgehen will - dann nicht. Es wäre zu viel zu erwarten, dass die Welt an zwei Tagen verändert werden kann. Doch es ist ein guter Anfang." Westfälische Nachrichten

    G7-Gipfel: Öffentliches Lob von Umweltschützern

    "Häme für die Demonstranten möge sich jeder CSU-Verantwortliche sparen, ebenso Wortgeklingel über das Super-Super-Sicherheitsland Bayern. Zufrieden und erleichtert darf man aber sein, gerade als Anwohner in München und Garmisch. Keine Eskalation der Gewalt, kein überzogener Einsatz wie 1992 im 'Münchner Kessel_ - dass von Oberbayern Gamsbart-Bilder um die Welt gehen statt welche von Scherben und Tränengas, ist ein sehr teuer erkaufter, aber wertvoller Erfolg." Münchner Merkur

    "Dass zum Schluss sogar Greenpeace jubelte, dürfte in die Annalen der G7-Geschichte eingehen. Öffentliches Lob von Umweltschützern erfahren die Gipfelteilnehmer eher selten. In der Regel heißt es lapidar: Außer Spesen nichts gewesen. Doch diesmal hat man sich auf eine deutliche Reduzierung von Treibhausgasen und fossilen Brennstoffen verständigt." Neue Presse

    "Dieses Ergebnis bietet Anlass zur Freude. Bei dem Treffen ist mehr herausgekommen, als erwartet worden war. Der Teufel steckt jedoch im Detail." Neue Osnabrücker Zeitung

    "Gastgeberin Angela Merkel hat in Elmau viele Einzelprobleme aufgerufen, vom Kampf gegen Antibiotikaresistenz über Frauenförderung bis zum Plastikmüll in den Weltmeeren. Das ist jede Mühe wert. Doch dafür allein braucht es die G7 nicht. Für eine Entwicklungspolitik, die sich nicht nur als Landnahme mit anderen Mitteln versteht, braucht es den alten Westen schon eher. Und für eine konsistente Ukraine-Politik ist er unverzichtbar. Man bleibt mit Putin im Gespräch, zugleich kriegt der Ausgeschlossene keinen Sanktionenrabatt - das ist die richtige Doppelbotschaft." Der Tagesspiegel

    Das sind die Zitate zum Abschluss des G7-Gipfels

    «Ich würde gerne länger hierbleiben. (...) Die Umgebung ist atemberaubend.» (US-Präsident Barack Obama über die Region um Schloss Elmau.)

    «Die Ortswahl war wohl mehr als spontaner Einfall unserer Bundeskanzlerin zu verstehen, die nicht eine Sicherheitsexpertin ist. Zwischen malerisch und geeignet ist ein Unterschied.» (Ursula Münch, Politikwissenschaftlerin)

    «Die deutliche Polizeipräsenz hat dafür gesorgt, dass sich potenzielle Gewalttäter genau überlegt haben, ob sie etwas anstellen oder überhaupt anreisen.» (Joachim Herrmann (CSU), Bayerns Innenminister)

    «Ein Grund, warum die Demonstrationen so friedlich verlaufen sind, ist sicher auch die Herzlichkeit der Einwohner und der Einsatzkräfte, das schöne Wetter und die schöne Landschaft.» (Anton Speer, Landrat von Garmisch-Partenkirchen)

    «Wir erwarten uns schon einen Marketingerfolg.» (Sigrid Meierhofer, Bürgermeisterin von Garmisch-Partenkirchen)

    «Wir hatten den Eindruck, die Demonstranten kommen wieder - nicht zum Demonstrieren, sondern weil sie alle so begeistert von der Landschaft waren bei diesem Wetter.» (Roland Ampenberger, Sprecher der Bergwacht)

    «Es kamen keine Leute in unsere Geschäfte.» (Michaela Nelhiebel, Vorsitzende der Werbegemeinschaft Garmischer Zentrum)

    «Die Polizeiautos verstopfen alles.» (Josef Schandl, Taxiunternehmer aus Mittenwald)

    «Garmisch ist halt nicht der zentralste Ort der Welt.» (Bündnissprecherin Cornelia Teller zur niedrigen Demonstrantenzahl bei der Abschlusskundgebung)

    «Die Vorfälle bewegten sich von ihrer Anzahl und Art her im Bereich eines bayerischen Volksfestes.» (Marco Noli vom Anwaltnotdienst der Gipfelgegner)

    «Es muss uns gelingen, dass all diejenigen, die jetzt wegen des Gipfels zum Arbeiten hier waren, als Urlauber wiederkommen.» (Peter Ries, örtlicher Tourismuschef)

    «Der Bekanntheitsgrad steigt. Aber wir müssen schon dranbleiben. Bekanntheit allein füllt keine Betten.» (Thomas Schwarzenberger (CSU), Krüns Bürgermeister)

    "Die G7 (...) zählt zwar nur ein Zehntel der Weltbevölkerung, erzeugt aber knapp ein Viertel der Treibhausgasemissionen. (...) Die G7 bekräftigt nicht nur ihr Interesse an einem neuen Weltklimavertrag, verspricht nicht nur, die Treibhausgasemissionen bis 2050 um ein Maß zu reduzieren, das von Wissenschaftlern gerade noch als zulässig erachtet wird. Sie verbindet ihre Zusagen außerdem mit neuen Hilfszusagen für arme, vor allem afrikanische Staaten. Das ist ein starkes Signal und ein ambitioniertes Paket. Es dürfte auch bei skeptischen Schwellen- und Entwicklungsländern Eindruck hinterlassen. Die Botschaft der G7 auch an die gerade in Bonn tagende Vorbereitungskonferenz lautet: Wir wollen unbedingt den Erfolg der Klimaverhandlungen im Dezember in Paris." FAZ

    "Das Bild, das bleibt, ist ein 'Grüß Gott!' rufender US-Präsident Obama mit Weißbierglas, Alphörnern, Blaskapelle und Trachtlern. Kritiker sagen: Hier wurde ein rückständiges Bild Deutschlands vermittelt. Doch das Gegenteil ist der Fall! Tradition ist nicht rückständig. Tradition ist Voraussetzung für Fortschritt. Bayern ist dafür der beste Beweis! Ob es um die Wirtschafts- und Innovationskraft, um Bildungsstandards oder Sicherheit geht: Bayern liegt in allen Statistiken weit vorn." Bild

    Der Gipfel von Elmau hat die Grenzen des Formats G7 aufgezeigt

    "Das Morden und Foltern des Islamischen Staates können auch die G7-Länder nicht stoppen, der Konflikt in der Ukraine wird ohne Russland nicht zu lösen sein, und in der Griechenland-Krise liegt der Ball auf dem Spielfeld der Regierung in Athen. So mussten es die großen Sieben in Elmau, wieder einmal, bei einem Dreiklang der Unverbindlichkeit belassen. Ermahnen, Appellieren, Bekräftigen." Badische Neuste Nachrichten

    "Bei aller Notwendigkeit dieser Spitzentreffen hat der Gipfel von Elmau die Grenzen des Formats G7 aufgezeigt. Die Organisatoren sollten daraus bis 2023, wenn Deutschland wieder Gastgeber sein wird, entsprechende Konsequenzen ziehen. Aufwand und Belastungen müssen in ein vertretbares Verhältnis zu den Ergebnissen eines solchen Gipfels gebracht werden." Der Neue Tag

    "Wurde in Elmau also erreicht, woran zuvor alle Klimakonferenzen gescheitert waren? Ob das stimmt, wird sich erst auf dem Pariser Weltklimagipfel im Dezember erweisen. Dann müssen aus Absichtserklärungen verbindliche Zusagen werden. Im Übrigen wäre es nicht redlich, wenn die Staats- und Regierungschefs diese Beschlüsse allein als Früchte ihres segensreichen Wirkens verkaufen wollten. Es waren vielmehr die globalen Versicherer, deren Schreckensszenarien von Multimilliardenschäden die Politik einfach nicht mehr verdrängen konnte." Nürnberger Nachrichten

    "Natürlich bringen Nordamerika, Japan und die beteiligten Europäer immer noch genug Gewicht auf die Waage, um zusammen Einfluss zu nehmen und Trends zu setzen - oder gemeinsame Werte hochzuhalten. Aber bei Licht besehen ist G7/G8 ein Auslaufmodell, der Gipfel ein überholtes Ritual, das sich an Symbole und Ordnungsmuster von gestern klammert. Da hilft auch keine Flucht in ein barockes Alpenidyll." Südwest Presse

    "Ach ja, ein Abschlussdokument gibt es auch noch, fast hätte man es vor lauter Postkartenansichten zu erwähnen vergessen. Es ist vor allem in puncto Klimaschutz für Merkel ein Erfolg, das erkennen sogar Umweltgruppen an. Die deutsche Kanzlerin stärkt damit ihr Standing als mächtigste Frau der Welt. Doch es bleibt die Frage: War das den ganzen Aufwand wert? Natürlich ist das Argument nicht von der Hand zu weisen, dass die Chefs der wichtigsten sieben westlichen Industriestaaten gelegentlich irgendwo reden müssen. Doch das Format hat nicht mehr die Bedeutung, die es einmal hatte. Vor zwanzig Jahren noch erwirtschaftete die G7-Gruppe 50 Prozent des Weltwirtschaftswachstum, heute ist es nur noch ein Drittel." Der Standard

    Der G7-Liveticker zum Nachlesen.

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