Die Vorgehensweise der unbekannten Täter ist immer dieselbe: Sie nehmen sich Telefonanlagen mit integrierter Voice-Mail-Funktion - also Anrufbeantworter mit oder ohne Aufzeichnungsfunktion - vor und spähen die Zugangsdaten dafür aus.
"Bei den bekannt gewordenen Missbrauchsfällen ist davon auszugehen, dass die Täter die PIN der Anlage dann selbst verändert haben, was dazu führte, dass sie fortan per Fernzugriff über die Anlage weltweit Telefonate führen konnten", so die Polizei. Zum Teil wurden hunderte von Telefonaten, auch zu kostenpflichtigen Mehrwertdiensten, geführt, bis die Betroffenen anhand der Telefonrechnungen den Betrug erkannten.
Allein im Landkreis Neu-Ulm wurden auf diese Weise gleich mehrere Firmen geschädigt. Den unbekannten Täter gelang es, die Telefonanlage einer Firma im Raum Illertissen zu hacken und über diese Anlage Telefonate nach Sierra Leone, Simbabwe und Mauritius zu führen. Allein hier entstand ein Schaden von rund 18.000 Euro. Nicht anders erging es drei weiteren Firmen aus der Stadt und dem Landkreis Neu-Ulm. Von deren Anlagen wurde nach Slowenien, Estland, Somalia, Libyen, Korea und auf die Malediven telefoniert. Auch hier geht der insgesamt entstandene Schaden in den oberen vierstelligen Bereich.
Ebenfalls auf die Malediven telefoniert wurde über die Anlage einer Firma in Kaufbeuren, der Schaden beträgt hier 1.500 Euro. Über die Telefonanlage zweier Firmen aus Kempten und dem Landkreis Oberallgäu wurden Telefonate nach Frankreich, Estland und Pakistan geführt. Der Gesamtschaden beträgt hier ca. 7.000 Euro.
Die Polizei rät in diesem Zusammenhang:
Wird eine Telefonanlage mit Mail-Voice-Funktion installiert und betrieben, sollte auf jeden Fall der werkseitig vergebenen Code unverzüglich geändert werden, um einem Missbrauch vorzubeugen.
Gleiches gilt für Telefonanlagen, die älter und bereits seit längerem in Betrieb sind. Sollte hier die vorcodierte PIN noch nicht geändert worden sein, ist dies unbedingt nachzuholen.
Wer nicht auf Verbindungen zu teuren Mehrwertdienste-Nummern oder ausländischen Nummern angewiesen ist, sollte diese für seine Anlage deaktivieren. Dies ist auch über den Telefon-Anbieter möglich. AZ
- Wird eine Telefonanlage mit Mail-Voice-Funktion installiert und betrieben, sollte auf jeden Fall der werkseitig vergebenen Code unverzüglich geändert werden, um einem Missbrauch vorzubeugen.
- Gleiches gilt für Telefonanlagen, die älter und bereits seit längerem in Betrieb sind. Sollte hier die vorcodierte PIN noch nicht geändert worden sein, ist dies unbedingt nachzuholen.
- Wer nicht auf Verbindungen zu teuren Mehrwertdienste-Nummern oder ausländischen Nummern angewiesen ist, sollte diese für seine Anlage deaktivieren. Dies ist auch über den Telefon-Anbieter möglich. AZ