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Mordfall Peggy Knobloch: Polizei sucht unter Springbrunnen nach Peggys Leiche

Mordfall Peggy Knobloch

Polizei sucht unter Springbrunnen nach Peggys Leiche

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    Vor zwölf Jahren verschwand Peggy Knobloch. Die Suche nach ihrer Leiche wurde wieder aufgenommen.
    Vor zwölf Jahren verschwand Peggy Knobloch. Die Suche nach ihrer Leiche wurde wieder aufgenommen.

    Die zwölfjährige Schülerin Peggy Knobloch  verschwand vor zwölf Jahren wenige Meter von ihrem Elternhaus entfernt. Als ihr Mörder wurde vor fünf Jahren der geistig behinderte Ulvi K. verurteilt. Doch es gibt Zweifel an seiner Schuld und die Leiche von Peggy fehlt bis heute. Nach zwölf Jahren haben die Ermittler nach einem Hinweis die Suche nach Peggys Leiche wieder aufgenommen.

    Fall Peggy: Durchsuchtes Haus von vorbestraftem Sexualstraftäter

    Am Montag durchsuchten die Ermittler ein Anwesen in Lichtenberg in Oberfranken - bis zum Abend erfolglos, wie ein Sprecher sagte. Am heutigen Dienstag sollte die Aktion weitergehen, die Polizei will dann den Hof des Hauses umgraben. Das Grundstück, das die Polizei seit Montag im Mordfall Peggy Knobloch durchsucht, gehört offenbar einem vorbestraften Sexualstraftäter. Das berichtet Spiegel-Online. Der 63-Jährige wohnt demnach nur wenige hundert Meter von Peggy's früherem Elternhaus entfernt. Die Familie ist inzwischen weggezogen.

    Suche nach Peggys Leiche

    Dem Bericht zufolge soll der Mann einen Springbrunnen auf seinem Grundstück gebaut haben, kurz nachdem Peggy verschwunden war. Laut Spiegel-Online sucht die Polizei nun in der Zisterne unter dem Brunnen nach Peggys Leiche. Der Mann sei angeblich am Montag schon von der Polizei befragt worden.

    Robert E. stand schon vorher im Visir der Ermittler

    Der Fall Peggy

    07. Mai 2001: Die neunjährige Peggy aus dem oberfränkischen Lichtenberg wird letztmalig auf dem Heimweg von der Schule gesehen. Ihre alleinerziehende Mutter gibt noch am Abend eine Vermisstenanzeige auf. Wochenlange Suchaktionen - unter anderem mit Tornados der Bundeswehr - bleiben ohne Erfolg.

    August 2001: Der geistig behinderte Gastwirtssohn Ulvi K. wird festgenommen. Er gesteht, sich an Peggy und drei weiteren Kindern sexuell vergangen zu haben.

    22. Oktober 2002: Die Ermittler präsentieren den 24-jährigen Gastwirtsohn als mutmaßlichen Mörder der spurlos verschwundenen Schülerin.

    28. Februar 2003: Die Staatsanwaltschaft Hof erhebt Anklage wegen Mordes.

    07. Oktober 2003: Vor dem Landgericht Hof beginnt der Prozess. Nach fünf Verhandlungstagen platzt er wegen einer fehlerhafter Besetzung der Strafkammer.

    11. November 2003: Das Verfahren beginnt erneut.

    30. April 2004: Nach 26 Verhandlungstagen wird Ulvi K. wegen Mordes an Peggy zu lebenslanger Haft verurteilt.

    17. September 2010: Ein wichtiger Belastungszeuge hat seine Aussage widerrufen und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Ermittlungsbehörden.

    19. Juli 2012: Die Staatsanwaltschaft Bayreuth kündigt eigene Prüfungen an.

    04. April 2013: Der Anwalt Michael Euler beantragt beim Landgericht Bayreuth die Wiederaufnahme des Falls.

    22. April 2013: Die Polizei sucht wieder nach Peggys Leiche. Hinweise führen die Ermittler zu einem Anwesen mitten in Lichtenberg. Knochen in einer Sickergrube stammen aber nicht von Peggy-

    21. November 2013: Ein Mann aus Halle in Sachsen-Anhalt ist ins Visier der Ermittler gerückt. Er war ein enger Freund von Peggys Familie und gilt für die Staatsanwaltschaft mittlerweile als Tatverdächtiger. Sein Elternhaus wird durchsucht.

    09. Dezember 2013: Das Landgericht Bayreuth ordnet die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Ulvi K. an.

    08. Januar 2014: Auf dem Friedhof Lichtenberg öffnen die Ermittler ein Grab - sie vermuten, dass im Zuge einer Beerdigung im Mai 2001 Peggys Leiche dort abgelegt worden sein könnte. Doch es gibt laut Staatsanwaltschaft keine Hinweise auf die sterblichen Überreste eines Kindes in dem Grab.

    02. April 2014: Der im Fall Peggy zuständige Staatsanwalt wird auf eigenen Wunsch ausgewechselt. Er hatte einem neuen Verdächtigen bei einer Vernehmung den Anwalt verweigert.

    10. April 2014: Prozessauftakt im Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi K. vor dem Landgericht Bayreuth.

    07. Mai 2014: Das Landgericht Bayreuth beendet die Beweisaufnahme aus Mangel an Beweisen nach nur sechs Verhandlungstagen vorzeitig.

    14. Mai 2014: Ulvi K. wird freigesprochen.

    Der vorbestrafte Sexualstraftäter ist bei den Ermittlungen immer wieder aufgetaucht heißt es in dem Medienbericht. Er soll im gleichen Jahr, in dem Peggy Knobloch verschwand, seine Enkeltochter und sein Patenkind missbraucht haben, schreibt Spiegel-Online. 2008 sei er zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

    Gudrun Rödel, die Betreuerin des wegen Mordes verurteilten Ulvi, sagte, der Hausbewohner sei schon früher in dem Fall ins Visier der Ermittler geraten. "Aber man hatte dann Ulvi. Und in eine andere Richtung ging es nicht mehr." Auch dazu äußerte sich die Polizei am Montag nicht. Woher die jetzigen Hinweise auf das Anwesen stammten, wollten die Ermittler ebenfalls nicht sagen.  pli/dpa

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