Gut drei Wochen nach dem brutalen Überfall in Höfen bei Königsdorf (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen), bei dem zwei Menschen getötet und eine Frau lebensgefährlich verletzt worden waren, haben Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag einen Fahndungserfolg vermeldet. Ein Mann, der von den Behörden zunächst als Zeuge gesucht worden war, wurde festgenommen. Zahlreiche Indizien sprechen laut Polizei dafür, dass der 32-Jährige direkt an der Tat beteiligt war.
Der Festgenommene und der noch flüchtige Mann stehen in Verdacht, in der Nacht auf den 23. Februar eine 76-jährige Frau und einen 81-jährigen Mann in einem Höfener Einfamilienhaus ermordet zu haben. Die 76-jährige Hausbesitzerin überlebte schwer verletzt.
Schon kurz nach der Tat war eine 49-jährige Frau festgenommen worden. Sie habe im vergangenen Jahr als Pflegerin im Haus eines der drei Opfer gearbeitet und sitzt jetzt wegen des Verdachts der Beihilfe in Untersuchungshaft.
Ihr Bruder, der 43-jährige Robert Pludowski, ist weiter auf der Flucht. Nach ihm wird öffentlich gefahndet. Parallel zu ihm suchten die Ermittler der Soko Höfen auch nach einem Mann, der in den frühen Morgenstunden des 23. Februar, also wohl kurz nach der Tat, an einer Tank- und Rastanlage an der Autobahn Garmisch-Partenkirchen – München von einer Überwachungskamera aufgezeichnet worden war.
Höfen: Polizei fahndet weiter nach drittem Verdächtigen
"Für die Ermittler der Kripo ergaben sich im Laufe der vergangenen Woche eindeutige Hinweise darauf, dass der Gesuchte als Mittäter direkt an der Tat beteiligt war", so die Polizei am Freitag in einer Erklärung. Bei dem Verdächtigen handle es sich um einen 32-jährigen Polen, der zuletzt nahe Bamberg wohnte.
Polnischen Polizeibehörden gelang demnach, den Mann am Donnerstagnachmittag in Rzesow, einer Stadt im Südosten Polens, festzunehmen. Der 32-Jährige wird im Laufe des Tages den örtlichen Justizbehörden vorgeführt. In der Wohnung des Mannes und im näheren Umfeld davon hätten Fahnder "mehrere tatrelevante Gegenstände gefunden und sichergestellt". Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei der Tat um Raubmorde handelte.
Hinweise zum weiter flüchtigen Robert Pludowski nimmt die Soko „Höfen“ der Kriminalpolizei Weilheim unter der Telefonnummer (0881) 640123 entgegen. Pludowski sei möglicherweise bewaffnet und gefährlich, warnen die Ermittler. bo