Es dauerte nicht lange, dann "kochte es im Festzelt". Das Publikum hüpfte auf den Bierbänken, klatschte in die Hände, grölte lauthals mit. Erhard Haslinger von der Münchner Band "089" erinnert sich nur zu gerne an diesen Auftritt in Poing zurück: "Es war der Hammer, wie es im Festzelt abging! Spaß pur!"
Und das alles wegen weniger Zeilen, in denen es darum geht, wie die Gauchos und die Deutschen gehen. Das Lied, das die deutschen Nationalspieler nach ihrem WM-Sieg in Berlin sangen, macht Spaß. Das zeigen nicht nur der Auftritt der Band "089" oder die 400.000 mitsingenden Fans in Berlin, das bestätigen auch viele Menschen in den Sozialen Netzwerken. Unter dem Hashtag #gauchogate entbrannte eine Debatte von Befürwortern und Gegnern des Songs.
Das Lied ist also umstritten. Trotzdem glaubt Sänger und Schlagzeuger Erhard Haslinger, der mit seiner Band "089" seit Jahren auf der Wiesn spielt, daran, dass "So gehen die Gauchos" dort zum Hit wird. "Die Jugend ist für solche Späße gut zu haben", meint er und verweist auf die geglückte Generalprobe der eigenen Band auf einem Volksfest in Poing. "Da gab es nicht die geringsten Anzeichen für Buhrufe oder so."
Die Zeilen des "Gaucho-Songs" kannte der Musiker bis zu seinem Auftritt gar nicht. Die WM-Feier der deutschen Mannschaft hatte er nicht verfolgt. "Unser Gitarrist spielte plötzlich drauf los, und wir stiegen dann einfach mit ein." So schwer sei der Text schließlich nicht - auch ein gutes Indiz für einen gelungenen Wiesn-Hit.
Doch nicht nur dieses "Stück WM" wird auf dem diesjährigen Oktoberfest eine große Rolle spielen. Erhard Haslinger glaubt auch an den Erfolg von Helene Fischers "Atemlos". Die blonde Sängerin hatte ihren Hit ebenfalls auf dem Fanfest gesungen. "Dieser Song ist der Schalter, wenn man auf Party umschalten möchte", sagt Erhard Haslinger. Darauf komme es bei der Wiesn schließlich an. Ganz nach dem Motto: So geht die Wiesn, die Wiesn, die geht so.