Der Brand eines Hauses im Zentrum von Oberstdorf hat in der Nacht auf Freitag Bewohner, Anwohner und Einsatzkräfte in Atem gehalten. Jetzt ist die Ursache für das Feuer geklärt. Wie die Polizei berichtet, gilt ein technischer Defekt als Ursache für den Brand. Aufgrund der Ermittlungen der Kripo Kempten wird davon ausgegangen, dass der Defekt im Bereich des Kamins zunächst einen Schwelbrand in einem Fehlboden verursacht hat. Dieser Schwelbrand hat sich später zu dem verheerenden Feuer ausgebreitet. Die Ermittlungen dauern weiterhin an.
Kurz vor vier Uhr morgens war am Freitag die Polizei über den Brand informiert worden. Das Gebäude, in dem das Feuer ausgebrochen war, stand im dicht bebauten Zentrum von Oberstdorf. Im Erdgeschoss befand sich ein Bekleidungsgeschäft, die vier Ferienwohnungen darüber waren zu dem Zeitpunkt ausgebucht.
Zwei Urlauber wurden wegen einer Rauchgasvergiftung behandelt
Insgesamt sechs Personen, die sich nicht selbst aus dem Gebäude retten konnten, mussten von der Feuerwehr über eine Drehleiter gerettet werden. Die Feuerwehr war mit über 200 Mann im Einsatz. Wegen des starken Rauchs mussten auch mehrere Nachbarn ihre Häuser verlassen, darunter ein Hotel.
Der Rettungsdienst untersuchte 20 Personen wegen Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung. Neun Personen wurden zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus in Oberstdorf gebracht. Nach derzeitigen Informationen der Polizei wurden zwei 58- und 45-jährige Urlauber wegen einer Rauchgasvergiftung stationär behandelt. Im Laufe des Vormittags konnten sie das Krankenhaus aber wieder verlassen.
Mit zwei Baggern wurde das Gebäude teilweise eingerissen
Die Feuerbekämpfung erwies sich für die Helfer als schwierig. Um die Flammen besser zu bekämpfen, öffnete die Feuerwehr das Dach des Gebäudes. Gegen 8.30 Uhr dachten die Einsatzkräfte, dass Feuer sei unter Kontrolle. Kurz darauf flammte der Brand in den Zwischendecken aber wieder auf. Während des Feuers stürzte das Dach des Hauses ein.
Da die Feuerwehr den Brand nicht löschen konnte, begannen die Einsatzkräfte, mit zwei Baggern das Gebäude teilweise einzureißen. So sollte verhindert werden, dass sich das Feuer auf eine angrenzende Tenne ausbreitet. Weil die Einsatzkräfte mit 29 Wagen angerückt waren, musste ein Großteil des Oberstdorfer Zentrums gesperrt werden.
Beim Feuer entstand ein Schaden von etwa 1,5 Millionen Euro
Da der Wind den Rauch auch in den Bereich der Fußgängerzone wehte, wurden etwa 200 Schülern von ihren Eltern abgeholt, damit sie den Schulweg nicht zu Fuß zurücklegen mussten. Der Schaden liegt laut Polizei bei etwa 1,5 Millionen Euro. AZ, dpa-lb