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Flughafen München: OB Reiter: Zustimmung zu dritter Startbahn nur über Bürgerentscheid

Flughafen München

OB Reiter: Zustimmung zu dritter Startbahn nur über Bürgerentscheid

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    Soll der Münchner Flughafen eine dritte Startbahn bekommen? Oberbürgermeister Dieter Reiter schließt einen neuen Bürgerentscheid nicht aus.
    Soll der Münchner Flughafen eine dritte Startbahn bekommen? Oberbürgermeister Dieter Reiter schließt einen neuen Bürgerentscheid nicht aus. Foto: Peter Kneffel (dpa)

    Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter schließt einen neuen Bürgerentscheid über eine dritte Startbahn am Münchner Flughafen nicht aus - aber nur für den Fall, dass die bestehenden beiden Bahnen nachweislich nicht ausreichen. "Wenn die Zahl der Starts und Landungen signifikant und über einen längeren Zeitraum wieder steigt, dann hat man eine neue Sachlage. Und dann kann man selbstverständlich die Bürger aufgrund neuer Fakten wieder befragen", sagte der SPD-Politiker in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

    Keine Zustimmung gegen den Willen der Bürger

    Eine Zustimmung der Landeshauptstadt zu dem Milliardenprojekt gegen den erklärten Willen der Münchner Bürger schloss Reiter kategorisch aus. Das müsse zwingend über einen neuen Bürgerentscheid laufen. "Die Bürger haben entschieden, dass sie keine weitere Startbahn haben wollen. Daran werde ich mich halten", sagte der Rathauschef. 

    Die Münchner Bürger hatten sich bei einem solchen Bürgerentscheid 2012 mehrheitlich gegen eine dritte Startbahn ausgesprochen. Ein Grund für die Skepsis war offenbar die rückläufige Zahl der Flugbewegungen - wegen der immer größer werdenden Flugzeuge.

    Die dritte Startbahn am Flughafen München

    Zwei Startbahnen gibt es am Münchner Flughafen bereits. Sie sind jeweils 4000 Meter lang und 60 Meter breit.

    Doch das internationale Drehkreuz stößt damit an seine Grenzen, die Airportbetreiber wollen eine dritte Startbahn bauen.

    Die wichtigsten Daten zur geplanten Piste:

    Maße: 4000 Meter lang, 60 Meter breit

    Kapazität: 30 Flugbewegungen pro Stunde

    Kosten: Rund 1,2 Milliarden Euro

    "Wenn da irgendwann eine Trendwende erkennbar ist und die Zahlen nachhaltig nach oben gehen, dann haben wir eine neue Faktenlage", sagte Reiter. Dann könne man einen neuen Bürgerentscheid anstreben - müsse den Menschen aber nachweisen, warum das Projekt wirklich notwendig sei. "Dann hat man eine zweite Chance, das den Bürgern zu erklären."

    Staatsregierung im Kampf für den Bau der Startbahn

    Laut der Startbahn-Befürworter seien die beiden Bahnen in Spitzenzeiten schon jetzt nicht ausreichend. Dieses Argument lässt Reiter aber nicht gelten. "Mit der Argumentation müsste man alle Autobahnen achtspurig bauen, weil man ja in den Sommerferien mindestens acht oder zehn Spuren braucht", sagte er. "Und das macht ja auch niemand."

    Zunächst will Reiter aber ohnehin die noch ausstehenden Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts zur dritten Startbahn abwarten. Erst dann gebe es Rechtssicherheit. "Und dann erwarte ich mir ein Herantreten derer, die etwas ändern wollen."

    Die Staatsregierung kämpft für den Bau der dritten Startbahn. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat aber inzwischen angekündigt, die Stadt München, die neben dem Freistaat und dem Bund einer der Flughafen-Gesellschafter ist, nicht ausbooten zu wollen. Er will aber - nach den letzten Gerichtsentscheidungen - mit allen Beteiligten sprechen. Tricksereien werde es nicht geben, betonte er. dpa/lby/AZ

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