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Oktoberfest 1980: Neue Zeugen zum Wiesn-Attentat erschüttern Einzeltäter-Theorie

Oktoberfest 1980

Neue Zeugen zum Wiesn-Attentat erschüttern Einzeltäter-Theorie

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    Neue Zeugen bringen die Einzeltäter-Theorie zum Oktoberfest-Attentat von 1980 offenbar ins Wanken. Der Anwalt einiger Opfer von damals strebt eine Wiederaufnahme des Verfahrens an.
    Neue Zeugen bringen die Einzeltäter-Theorie zum Oktoberfest-Attentat von 1980 offenbar ins Wanken. Der Anwalt einiger Opfer von damals strebt eine Wiederaufnahme des Verfahrens an.

    34 Jahre nach dem Oktoberfest-Attentat präsentiert der Münchner Anwalt Werner Dietrich erneut Zeugen und verlangt eine Neubewertung früherer Aussagen. Eine Frau habe einen Tag nach dem Anschlag von 1980 Flugblätter entdeckt, die darauf hindeuteten, dass der angebliche Einzeltäter Gundolf Köhler Hintermänner gehabt habe, sagte Dietrich am Montag und bestätigte einen Bericht der Süddeutschen Zeitung. Zudem gebe es drei neue Zeugen, die Köhler vor der Tat mit zwei Männern gesehen haben wollen. Die Aussagen sind in dem Wiederaufnahmeantrag enthalten, den Dietrich nach eigenen Angaben bei der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe eingereicht hat. Es sei sein Vierter nach 1983, 1984 und 2008. Die Bundesanwaltschaft bestätigte den Eingang. 

    Zweifel an der Einzeltäter-Theorie

    Bei dem Anschlag im Jahr 1980 waren 13 Menschen getötet worden, darunter Köhler. Der 21-jährige Geologie-Student, ein früherer Anhänger der verbotenen rechtsextremistischen "Wehrsportgruppe Hoffmann", hatte nach einer verpatzten Prüfung den Sprengsatz mit 1,4 Kilogramm TNT deponiert. Die Ermittler sahen ihn als Einzeltäter. Daran werden bis heute immer wieder Zweifel laut. 

    Der Generalbundesanwalt gehe nach wie vor allen Hinweisen nach, die eine förmliche Wiederaufnahme der Ermittlungen begründen könnten, teilte die Behörde am Montag auf Anfrage dazu mit. Unter anderem seien von Dezember 2009 bis März 2010 und im November 2010 Stasi-Unterlagen eingehend gesichtet worden. Zudem seien zwei ehemalige hochrangige MfS-Offiziere und eine ehemalige Angehörige rechtsextremistischer Kreise befragt worden. "Tragfähige neue Ermittlungsansätze im Hinblick auf den Oktoberfestanschlag haben sich daraus nicht ergeben." Zuletzt gingen die Karlsruher vermeintlichen Geheimdienst-Verstrickungen nach. "Nach umfassender Überprüfung hat sich auch dieser Hinweis als nicht belastbar erwiesen." 

    Kritik an den Ermittlungen der Polizei

    Laut Dietrich berichteten drei in seinem Antrag genannte Zeugen, Köhler habe vor dem Attentat mit zwei Männern in Parkas gestritten, die dann davongelaufen seien. "Sie müssen etwas miteinander zu tun gehabt haben", sagte Dietrich. "Keiner geht alleine aufs Oktoberfest, will eine Bombe legen - und streitet sich dann kurz vor der Explosion mit irgendwelchen Gästen, die er nicht kennt." Bisher war ein Zeuge bekannt, der weitere Männer mit Köhler sah. Der Homosexuelle hatte Köhler beobachtet, weil er ihm gefiel. Er wurde laut Dietrich nicht ernst genommen. "An den Aussagen über mögliche Mittäter waren sie nicht interessiert", sagt er über damalige Ermittler. 

    Eine weitere Zeugin hatte laut "Süddeutscher Zeitung" als Studentin Sprachunterricht in einer Unterkunft für Aussiedler gegeben. Am Tag nach dem Attentat habe sie im Schrank eines Schülers Waffen und Flugblätter entdeckt, die einen lobenden Nachruf auf den Attentäter enthielten. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Polizei den Namen Köhlers noch gar nicht bekanntgegeben. Die Zeugin habe dies damals der Polizei gemeldet, sei aber wieder nach Hause geschickt worden. dpa/lby

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