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Immobilienmarkt: Mieterbund fordert Maßnahmen gegen explodierende Mietpreise

Immobilienmarkt

Mieterbund fordert Maßnahmen gegen explodierende Mietpreise

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    In vielen deutschen Städten sind die Mietpreise in die Höhe geschossen. Teuer wird es gerade in den sanierten Altebauten der Innenstädte.
    In vielen deutschen Städten sind die Mietpreise in die Höhe geschossen. Teuer wird es gerade in den sanierten Altebauten der Innenstädte. Foto: dpa

    Der Deutsche Mieterbund (DMB) möchte der Preisexplosion auf dem Wohnungsmarkt einen Riegel vorschieben. Weil Wohnungen in vielen Großstädten mittlerweile fast unbezahlbar sind, fordert der DMB, Mietpreise gesetzlich zu beschränken. "Die Wohnkosten sind in vielen Bereichen förmlich explodiert", sagte der Präsident des Deutschen Mieterbundes (DMB), Franz-Georg Rips, am Freitag in München.

    Miete und Nebenkosten = ein Drittel des Haushaltseinkommens

    Mieter müssten so viel wie noch nie zahlen - im Durchschnitt bereits mehr als ein Drittel ihres Haushaltsnettoeinkommens für Miete und Nebenkosten.

    Das Problem treffe besonders Groß- und Universitätsstädte, in denen Wohnungen knapp sind. Nach Angaben des Mieterbundes fehlen in den zehn deutschen Städten mit dem stärksten Wohnungsmangel insgesamt 100.000 Mietwohnungen - allein 31.000 davon in der bayerischen Landeshauptstadt.

    München ist der Mietpreis-Spitzenreiter

    München wird damit zur teuersten deutschen Großstadt, wo Mieter bereits bis zur Hälfte ihres Nettoeinkommens für ihre Wohnung zahlen. Die Vorsitzende des Münchner Mietervereins, Beatrix Zurek, nannte ein Beispiel aus einem Wohnportal: 28 Quadratmeter in der Ludwigsvorstadt für 1490 Euro. Das macht einen Quadratmeterpreis von 53,20 Euro. "Vielleicht hat die Wohnung auch etwas Besonderes", scherzte Zurek. "Aber wenn die Entwicklung in diesem Tempo weitergeht, kann der durchschnittliche Bürger Wohnungen in München bald nicht mehr bezahlen."

    Wohnungen dürften nicht in die Hände geldgieriger Investoren fallen, betonte Zurek auch mit Blick auf den anstehenden Verkauf der GBW-Wohnungen, die heute noch der BayernLB gehören.

    Gesetz soll den Preisanstieg begrenzen

    Der Mieterbund fordert eine gesetzliche Regelung, wonach Mieten in Neuverträgen höchstens zehn Prozent über den ortsüblichen Preisen liegen dürfen.

    Sorge macht den Mieterschützern auch der soziale Wohnungsbau. Die Zahl der Sozialwohnungen in Bayern sei zwischen 2002 und 2010 von gut 270.000 auf knapp über 160.000 zurück gegangen. Auch beim Wohngeld gab es nach Angaben des Mieterbundes Einbußen: Betrug der Wohngeldanspruch im Jahr 2010 im Freistaat im Schnitt noch 125 Euro im Monat, waren es 2011 nur noch 112 Euro. (dpa/AZ)

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