Gewaltige Gewitter wie in den vergangenen Tagen und Wochen in Bayern könnten nach Einschätzung eines Experten in Zukunft noch häufiger werden. "Wir müssen im Zuge des Klimawandels damit rechnen, dass die Extremereignisse zunehmen. Darauf müssen wir uns einstellen", sagte der Leiter des Meteorologischen Observatoriums auf dem Hohenpeißenberg, Wolfgang Fricke, der Süddeutschen Zeitung (Mittwochsausgabe).
Die Gewitter könnten künftig auch heftiger ausfallen als bisher. "Wenn es wärmer wird, hat man bei Gewittern häufig mehr Blitze." Im Moment sei keine dramatische Entwicklung erkennbar, das könne sich aber ändern.
In den vergangenen Wochen hatte es in Bayern mehrere heftige Unwetter mit Blitzen, Donnern und Wolkenbrüchen gegeben. Zahlreiche Straßen, Unterführungen und Keller wurden überschwemmt. Auch in der Nacht zum Mittwoch zog wieder ein
Auf dem Hohenpeißenberg werde die Menge des Niederschlags seit 1879 täglich gemessen. "Insgesamt hat die Menge seit damals um zehn Prozent zugenommen", sagte Fricke. Die Starkniederschläge, also Tage mit mehr als 30 Millimetern, hätten sich verdoppelt. In den letzten Jahrzehnten, in denen es deutlich wärmer geworden sei, habe sich aber keine Veränderung mehr ergeben. Langfristig rechnet Fricke mit leicht oberitalienischen Verhältnissen im Alpenvorland. "Wir werden aber wahrscheinlich auch in 50 Jahren noch keine Palmen am Starnberger See haben." dpa