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Familienspiel: "Mensch ärgere Dich nicht" wird 100 Jahre alt

Familienspiel

"Mensch ärgere Dich nicht" wird 100 Jahre alt

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    "Mensch ärgere Dich nicht": Ein Spiel, das noch heute die ganze Familie erfreut, wird 100 Jahre alt.
    "Mensch ärgere Dich nicht": Ein Spiel, das noch heute die ganze Familie erfreut, wird 100 Jahre alt. Foto: dpa

    Die Wohnung in der Münchner Au war eng, die drei Söhne waren laut, Joseph Friedrich Schmidt wollte endlich Ruhe. So soll er 1907 aus einem verbeulten Hutkarton und mit kleinen Holzklötzchen ein Spiel ersonnen haben, das bis heute Jung und Alt begeistert: „Mensch ärgere Dich nicht“.

    Sieben Jahre später kam es zur ersten Serie. Zu einem Zeitpunkt also, als die Menschen eigentlich andere Sorgen hatten als zu würfeln, Holzfiguren rauszuschmeißen und schnell ins Zielfeld vorzurücken. Es war 1914. Kriegsbeginn. Doch viele wollten ihre existenziellen Nöte auch mal für kurze Zeit vergessen. Vielleicht kam Schmidts „Mensch ärgere Dich nicht“ als willkommene Abwechslung gerade zur rechten Zeit. Er soll 3000 Exemplare an Lazarette gespendet und damit sein Spiel richtig bekannt gemacht haben. 1920 seien bereits über eine Million der roten Kartons verkauft worden.

    Heute gibt es "Mensch ärgere Dich nicht" in verschiedenen Ausführungen

    Heute sind es noch immer jährlich rund 400 000. Und längst gibt es das wohl bekannteste deutsche Gesellschaftsspiel in mehreren Ausführungen: etwa als Kartenvariation, mit „Disney Cars“ für die Kleinen, mit extragroßen Holzfiguren für Senioren und für Nostalgiker eine Neuauflage des Originals.

    Auf der Spielwarenmesse in Nürnberg wurde auch ein Nachfolger präsentiert: Mauerhüpfer. Doch an den Erfolg des Klassikers, der schon zu Rekordspielzeiten unter Wasser und an Land geführt hat, wird er nicht heranreichen. Zu einfach, zu genial ist das Original, das noch immer Familien an einen Tisch vereint – auch wenn dann nicht immer Ruhe ist, denn manch einer muss sich seinem Ärger auch mal laut Luft machen.

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