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Gesundheit: Masern-Impfung: Ärzte bemängeln Impfmüdigkeit bayerischer Familien

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Masern-Impfung: Ärzte bemängeln Impfmüdigkeit bayerischer Familien

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    Ein kleiner Stich bringt Schutz - auch Erwachsene können sich noch gegen Masern impfen lassen.
    Ein kleiner Stich bringt Schutz - auch Erwachsene können sich noch gegen Masern impfen lassen. Foto: Jens Schierenbeck (dpa)

    In Bayern sind weniger Menschen Masern-Impfschutz: Ein Fünftel der Deutschen nicht geimpft als in anderen Bundesländern. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die die Kassenärztlichen Vereinigungen gestern vorgestellt haben. Die Ratschläge der Ständigen Impfkommission, die zwei Masern-Impfungen vor dem zweiten Geburtstag in einem eng definierten Zeitraum vorsieht, werden deutschlandweit demnach Zu wenig Masern-Impfungen - Kleinkinder selten gut geschützt befolgt – und im Freistaat lediglich bei 34,5 Prozent.

    Vor allem Masernwelle in München - doch Augsburg gibt Entwarnung in den vergangenen Monaten rufen Ärzte und Behörden deshalb jetzt alle Bürger auf, ihren Impfschutz zu prüfen – und im Zweifel nachzubessern. Mehr als 1.070 Masern-Patienten zählt das Robert-Koch-Institut im ersten Halbjahr 2013 in ganz Deutschland. Bayern war dabei am meisten betroffen: 498 Fälle wurden in diesem Jahr schon im Freistaat festgestellt, mehr als 260 davon in und um München. In Schwaben sind laut Gesundheitsministerium bisher dagegen nur 23 Fälle bekannt.

    Masern-Ausbruch in Deutschland: Ärzte bemängeln Impfmüdigkeit vieler Familien

    In Oberbayern ist der neuen Untersuchung zufolge auch die Impfquote besonders gering: Bundesweite Schlusslichter sind die Landkreise Rosenheim, Garmisch-Partenkirchen und Bad Tölz. Selbst wenn man die engen zeitlichen Vorgaben der Ständigen Impfkommission vernachlässigt, haben dort höchstens 39,5 Prozent der Kinder an ihrem zweiten Geburtstag zwei Masern-Impfungen hinter sich. Landesweit bekommen in Bayern 56,4 Prozent die zweite

    „Das liegt aber nicht an den bayerischen Ärzten, sondern an der Impfmüdigkeit vieler Familien“, sagt Jakob Berger vom Bayerischen Hausärzteverband. „Impflücken bei Kleinkindern können beispielsweise in Kindertagesstätten fatale Folgen haben, wenn die Infektion bei einem lokalen Masernausbruch eingeschleppt wird“, warnt die Leiterin der neuen Untersuchung, Sandra Mangiapane.

    Bald Impf-Pflicht gegen Masern in Deutschland?

    Medienberichte darüber, dass Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) die Gesundheitsministerium prüft verschärfte Masern-Impfregeln prüfen lasse, seien aber „nicht zutreffend“, heißt es aus dem Ministerium. Geprüft werde jedoch, ob es machbar ist, in Zukunft den Impfstatus von Kindern schon beim Kindergarten-Eintritt aufzunehmen – und, wenn ein Krankheitsfall auftritt, nicht geimpfte Schüler vorübergehend vom Unterricht auszuschließen.

    Bayerns Gesundheitsminister Marcel Huber erklärt unterdessen gegenüber unserer Zeitung: „Bis 2015 soll es im Freistaat keine Masern-Erkrankungen mehr geben.“ Mit Kinospots und Plakaten werbe man deshalb derzeit „verstärkt“ für Schutzimpfungen.

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