Landkreis Miesbach: Landesamt bestätigt: Ein Wolf tötete die Schafe in Oberbayern

Ein Wolf hat Anfang August im oberbayerischen Landkreis Miesbach eine Schafsherde angegriffen. Das bestätigte eine genetische Analyse, berichtete das Landesamts für Umwelt am Dienstag in Augsburg. Die Experten hatten Speichelproben an den Schafen untersucht.

Bei dem Vorfall waren zwei Schafe getötet und weitere verletzt worden. Der Schafhalter erhält nun einen finanziellen Ausgleich für seine getöteten Tiere.

Wölfe legen oft weite Strecken zurück

Im vergangene Jahren war in Oberbayern und im Allgäu bereits mehrfach ein Wolf gesichtet worden. Ob es sich in allen Fällen um dasselbe Tier handelt, ist unklar.

Der aktuell in Oberbayern umherziehende Wolf stammt wahrscheinlich aus Italien, Frankreich oder der Schweiz, vermuteten die Experten beim Landesamt. Halbwüchsige Tiere legen auf der Suche nach einem eigenen Revier zum Teil große Strecken zurück. Daher könne es auch immer wieder vorkommen, dass ein Tier aus der europäischen Population durch Bayern zieht. Hinweise darauf, dass sich ein Wolf dauerhaft im Freistatt angesiedelt hat, gibt es laut Landesamt aber nicht.

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Mitteleuropäische Wölfe haben eine ähnliche Statur wie ein großer Schäferhund. Sie wiegen bei einer Schulterhöhe von etwa 70 Zentimeter durchschnittlich 40 Kilogramm. In Europa leben derzeit zwischen 10.000 und 15.000 Tiere. Die größten Populationen gibt es im Balkangebiet, in den Baltischen Ländern, den Karpaten, in Spanien und Italien. Auch in einigen Nachbarländern Bayerns leben Wölfe, zum Beispiel in Österreich, der Schweiz und in Tschechien.

In Deutschland leben seit 1996 wieder Wölfe. 2014 waren 33 Rudel und Wolfspaare nachgewiesen. Sie sind in der Lausitz, der sächsischen Schweiz, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen beheimatet. drs