Krebs ist weiterhin die zweithäufigste Todesursache in Deutschland nach Herz-Kreislauferkrankungen. Jeder zweite Mann und fast jede zweite Frau erkrankt an Krebs - rund 500 000 Menschen erhalten jedes Jahr die gefürchtete Diagnose. Häufig ist es Schicksal, doch der Lebensstil kann das Krebsrisiko erheblich beeinflussen, wie Experten anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar betonen.
Nach Ansicht vieler Forscher wären insgesamt bis zur Hälfte der bösartigen Tumore vermeidbar, wenn Menschen nicht rauchen würden, auf Alkohol verzichteten, auf ihre Ernährung achteten, Sport trieben und schlank blieben. "Das Schicksal spielt natürlich eine Rolle, aber man kann es stark beeinflussen", sagt der Leiter der Abteilung Epidemiologie von Krebserkrankungen am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg, Rudolf Kaaks.
Krebsfälle in Bayern sinken seit Jahren
In Bayern ist die Zahl neuer Krebsfälle seit Jahren rückläufig. Nach bisher unveröffentlichten Zahlen gab es 2013 rund 67 500 neue Krebserkrankungen, wie Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Mittwoch anlässlich des Weltkrebstags am Donnerstag mitteilte. 2012 seien es etwa 68 300 Fälle gewesen, im Jahr 2011 rund 69 500 und 2010 etwa 71 200. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor, weil zwischen Diagnose und Registrierung bis zu zwei Jahre liegen können.
Allerdings stiegen die Lungenkrebserkrankungen den Angaben nach bei Frauen von 2108 im Jahr 2011 auf 2128 im Jahr 2012. Huml bezeichnete das als "besorgniserregend" und sagte: "Die Warnung vor Tabakkonsum muss deshalb weiterhin im Fokus der Gesundheitspolitik bleiben."
In Bayern werden bei Männern am häufigsten Tumore der Prostata diagnostiziert, bei den Frauen Brustkrebs.
An Krebs erkranken jedes Jahr eine halbe Millionen Deutsche
Der Freistaat erfasst seit 1998 Krebserkrankungen im sogenannten Krebsregister Bayern. "Das Krebsregister hilft lokalen Gesundheitsbehörden dabei, regionale Krebsrisiken einzuschätzen und den Versorgungsbedarf an die aktuellen Bedürfnisse anzupassen", erläuterte Huml. Zudem dienten die Daten der Wissenschaft, etwa bei der Erforschung der Entstehung von Krebs oder bei der Beurteilung der Wirksamkeit von Programmen zur Krebsfrüherkennung. dpa