Am frühen Montagmorgen habe sie den Schmutz direkt vor ihrer Kanzleitür im zweiten Stock eines Münchner Bürogebäudes entdeckt, sagte am Freitag die Anwältin Angelika Lex, die in dem Prozess vor dem Oberlandesgericht die Witwe des in München ermordeten Theodoros Boulgarides vertritt. Sie vermutet einen rechtsradikalen Hintergrund. "Es geht doch niemand in den zweiten Stock eines Bürogebäudes und macht dort vor einer Fensterfront sein Geschäft", sagte sie. Die Fäkalien seien mitgebracht und bewusst vor ihrer Tür platziert worden.
Lex bekommt mehr und mehr Drohbriefe aus der rechten Szene
In der Vergangenheit habe die Zahl der Drohbriefe und -mails aus der rechten Szene deutlich zugenommen. Sie und ihre Mandantin seien empört. "Wir fühlen uns aber nicht konkret bedroht. Dieser Anschlag galt allen NSU-Opfern und ihren Angehörigen." Lex hat den Vorfall nicht angezeigt. Die Polizei konnte sich darum nicht dazu äußern. Der bayerische Flüchtlingsrat sieht seit dem Start des NSU-Prozesses eine Welle rechtsradikaler Gewalt in München. dpa/lby