Ein Kampfhubschrauber des Typs "Tiger" der Bundeswehr ist bei Ettal (Bayern) abgestürzt. Die Ursache ist noch völlig unklar. Ein Expertenteam der Bundeswehr untersucht den Unglücksort.
Übungsflug für Afghanistaneinsatz
Ein Kampfhubschrauber der Bundeswehr ist am Montagabend in Oberbayern abgestürzt und völlig ausgebrannt. Die Absturzstelle befindet sich etwa 1,5 Kilometer südlich von Schloss Linderhof bei Ettal auf deutschem Hoheitsgebiet. Die beiden Besatzungsmitglieder - ein Pilot und ein Kommandant - konnten sich aus dem Wrack retten, wie Bundeswehrsprecher Markus Kirchenbauer sagte. Der Hubschrauber war von einem zweiten Bundeswehrhelikopter begleitet worden.
Hubschrauber der Bundeswehr in Oberbayern abgestürzt
Die beiden Besatzungsmitglieder waren laut Kirchenbauer auf einer Einsatzvorbereitung für Afghanistan. Dazu sollte ein Gebirgsflug geprobt werden. Der Kampfhubschrauber Tiger stammt aus Fritzlar in Hessen, wo das Regiment stationiert ist. Gestartet ist der Helikopter aber zum Unglücksflug von Heeresflugplatz in Laupheim (Baden-Württemberg). Die Piloten wurden mit dem Auto nach Laupheim gebracht und starteten von dort. Am Überführungsflug waren sie nicht beteiligt.
Hubschrauberabsturz: Kampfhubschrauber vom Typ Tiger
Das ist der Eurocopter Tiger: Kampfhubschrauber der Moderne
Der Tiger ist ein Kampfhubschrauber deutsch-französischer Produktion.
Er wird unter anderem in Donauwörth montiert.
Seine Herstellerbezeichnung lautet EC665.
Erstflug des Eurocopter Kampfhelikopters war am 27. April 1991, in den Dienst ging das Fluggerät 2003 und seit 2002 läuft die Serienproduktion.
Geplant war der Hubschrauber Tiger einst als Panzerabwehrhubschrauber noch in Zeiten des Kalten Krieges.
Wegen der neuen Herausforderungen durch unsymmetrischen Krieg und Terrorismus unter anderem, wurde der Tiger versucht an die heutigen Herausforderungen anzupassen.
So wird der Tiger heute als Unterstützungshubschrauber (UHT) bezeichnet und ist die Version für das deutsche Heer.
Die Besatzungsmitglieder wurden bei dem Absturz leicht verletzt und kamen in das Bundeswehrkrankenhaus Ulm, teilte Kirchenbauer auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Andere Medien hatten davon berichtet, dass die zwei Männer schwer verletzt worden sein sollen. "Die Absturzursache ist noch völlig unklar", sagte Kirchenbauer weiter. Offen war lange auch, ob der Hubschrauber scharfe Munition an Bord hatte. Dies verneinte Kirchenbauer. Jetzt sei ein Expertenteam der Bundeswehr aus Köln an Unglücksstelle, um die Absturzursache zu klären.
"Die Absturzursache ist noch völlig unklar"
Der Kampfhubschrauber vom Typ Tiger war am Montagabend gegen 20.30 Uhr in Ettal (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) auf eine Wiese gestürzt. Beim Aufprall sei die Maschine in Flammen aufgegangen, teilte ein Polizeisprecher mit. Die Absturzstelle liegt in unbewohntem und schwer zugänglichem Gebiet. Gefahr für Zivilisten bestand somit nicht. Der Unglücksort wurde weiträumig von der Bundeswehr abgesperrt. Schilder weisen auf den militärischen Sicherheitsbereich hin. Feuerwehr und Polizei waren mehrere Stunden mit einem großen Aufgebot im Einsatz. Beim BR gibt es ein Video vom Unglücksort zu sehen.
Bundeswehr hat 29 Hubschrauber dieses Typs
Kampfhubschrauber vom Typ Tiger sind laut Kirchenbauer auch an Auslandseinsätzen der Bundeswehr beteiligt. So seien vier Maschinen im Dezember 2012 nach Afghanistan verlegt worden. Insgesamt verfügt die Bundeswehr über 29 Hubschrauber dieses Typs.
Tiger-Kampfhubschrauber haben Start-Verbot
Bundeswehrsprecher Markus Kirchenbauer bestätigte unserer Redaktion, dass die Tiger nun ein Startverbot haben, bis das Unglück ausreichend untersucht sei. Auch in Afghanistan müssen die Kampfhubschrauber auf dem Boden bleiben. EADS-Tochter Eurocopter in Donauwörth teilte derweil mit, dass der Tiger in Donauwörth montiert wurde. Eurocopter kündigte an, die Untersuchungen zur Absturzursache "vollumfänglich" zu unterstützen. Neben dem Standort Donauwörth wird der Tiger auch noch in Australien, Frankreich und Spanien montiert.
Hubschrauber und Triebwerk in Bayern gefertigt
Das Triebwerk des Hubschraubers baut das Konsortium MTU Turbomeca Rolls-Royce GmbH in Hallbergmoos bei München. Eine Sprecherin teilte unserer Redaktion mit, dass man im Austausch mit Industriepartnern und den Behörden steht und sich an der Aufklärung der Unfallursache "natürlich" beteiligen wird. Bislang gebe es aber noch keine Ergebnisse.