Während im Rest des Freistaats der Jahreswechsel relativ friedlich über die Bühne ging, bereiteten in Augsburg einige junge ausländische Männer Ärger. In einem ausführlichen Pressebericht am Neujahrstag listete die Augsburger Polizei mehrere Straftaten auf, für die unter anderem Flüchtlinge verantwortlich gemacht werden.
Im brutalsten Fall ging es um eine Messerattacke im Augsburger Stadtteil Oberhausen. Ein Iraker, der auf der Flucht ist, verletzte einen Syrer mit einem Taschenmesser am Oberschenkel. Darüber hinaus gab es in der Silvesternacht einen weiteren Angriff mit einem Messer. Bei der größten Silvesterparty der Stadt im Kongress am Park gerieten zwei Männer in Streit. Ein 26-jähriger Deutscher kam hinzu und stach mit einem Messer seinem Opfer in den Oberkörper. Der Verletzte musste ins Klinikum gebracht werden.
"Schockiert, wenn Mitbürger Silvesterraketen auf Mitmenschen richten"
Der Kongress am Park war zuvor bereits Schauplatz einer Straftat. Ein Feuerwehrmann, der als Sicherheitswache eingeteilt war, wurde gezielt von hinten mit einer Silvesterrakete beschossen. Der Mann sei unter anderem am Auge verletzt worden, hieß es. Zunächst blieb der Feuerwehrmann vor Ort und verrichtete seinen Dienst. Auch die Rettungskräfte der Berufsfeuerwehr, die dem Kollegen helfen wollten, wurden mit Silvesterkrachern und -raketen beschossen und behindert. „Ich bin schockiert, wenn Mitbürger Silvesterraketen auf Mitmenschen richten. Es macht mich traurig und fassungslos, Kollegen werden behindert, wenn sie helfen wollen“, sagt Sprecher Friedhelm Bechtel. Er sei maßlos enttäuscht.
Gezielte Angriffe mit Silvesterknallern gab es ferner in der Innenstadt. Vor allem am Königsplatz, dem zentralen Verkehrsknotenpunkt, wurde auf feiernde Menschen geschossen. Die Polizei spricht von drei Syrern, die dafür verantwortlich sein sollen. Eine Frau und ein Polizeibeamter wurden durch die Raketen leicht verletzt. Unangenehm fielen nach Auskunft der Polizei drei Afghanen in einer Diskothek auf. Sie sollen dort zwei junge Frauen belästigt haben. Die 18-Jährigen wurden mehrfach unsittlich am Gesäß begrapscht. Die Männer im Alter von 19, 21 und 37 Jahren stritten die Tat vehement ab.
Streifenwagen beschädigt - 50.000 Euro Schaden
In Dillingen warf eine 19-Jährige einen Böller vor einen Streifenwagen und löste damit eine Kettenreaktion aus. Der Polizist am Steuer bremste und wollte wenden, um die junge Frau zur Rede zu stellen. Der Fahrer des nachfolgenden Streifenwagens bemerkte das zu spät und fuhr in das Auto des Kollegen. Beide Streifenwagen mussten abgeschleppt werden. Der Schaden liegt bei rund 50.000 Euro.
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Die für den Jahreswechsel fast unausweichlichen Unfälle mit Feuerwerkskörpern blieben auch heuer nicht aus. Der schwerste Vorfall ereignete sich in Nürnberg. Dort verletzte ein 46 Jahre alter Mann mit illegalen Böllern sich selbst und sieben weitere Personen. Der Mann hatte in Tschechien sogenannte Kugelbomben gekauft und wollte sie mit einer selbst gebauten Abschussvorrichtung abfeuern. Die gesamte Vorrichtung explodierte dabei, acht umstehende Personen wurden verletzt, drei von ihnen kamen ins Krankenhaus.
Buben in Krankenhäuser gebracht
Am Sonntagnachmittag erlitt ein Elfjähriger in München beim Entzünden eines Böllers schwere Verletzungen an der Hand. Sein zwölfjähriger Freund wurde durch herumfliegende Teile am Auge und an der Hand verletzt, wie die Feuerwehr mitteilte. Beide Buben wurden in Krankenhäuser gebracht.
Mehrere Brände, die möglicherweise von Feuerwerkskörpern ausgelöst wurden, hielten die Münchner Feuerwehr auf Trab. Unter anderem war in einem Mehrfamilienhaus auf einem Balkon ein Feuer ausgebrochen, das sich auf den mehr als 20 Meter langen Dachstuhl ausbreitete. Zwei Bewohner kamen mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus. mit dpa