Land unter bei Rockavaria am 3. Tag in München! Gewitter, Sturm und Hagel - doch die Bands blieben standfest. Allerdings ließ am Nachmittag, als es oben am Himmel besonders laut donnerte, das Sicherheitspersonal den Innenraum räumen. Die Trash-Rocker von Anthrax mussten nach 20 Minuten die Bühne verlassen. Aber später wurde dann doch noch alles halbwegs gut, und vor allem wurde es brutal laut.
Allein die beiden Namen "Slayer" und "Sabaton" sorgen dafür, dass es dem Trommelfell mulmig wird. Aber man nahm alles in Kauf, denn am Abend standen sie höchstpersönlich auf der Bühne: "Iron Maiden". Am Samstag wurden sie von ihrem Sänger und Piloten Bruce Dickinson hergeflogen - der Flug verlief anscheinend sauber, denn Iron Maiden war auch pünktlich auf der Bühne gelandet. Spätestens als Dickinson wie immer die Flagge des Union Jack schwenkte, ging im Publikum die Post ab. "Nur" eine Hard-Rock-Formation sind Iron Maiden schon lange nicht mehr. Die sechsköpfige Band ist eine Firma mit einem verdammt guten Merchandising. Maiden-T-Shirts so weit das Auge reicht. Ob dick, dünn, Mann, Frau oder Teenie alles zwängte sich in ein Shirt, auf dem "Iron Maiden" drauf steht.
Die Briten haben Deutschland längst erobert. Na ja, sie haben es sich ja verdient. Die Gitarristen Murray, Smith, Gers, Harris (Bass) riffen was das Zeug hält, Mc Brain gab an der Schießbude Gas. Die Show: wie immer gigantisch. Der Nieselregen und die Feuchtigkeit waren egal, als oben der Bär steppte. "Speed of Light", "Children of the Damned", natürlich "Fear of the Dark" und vollkommen klar: "The Number of the Beast." Dass die sechs Rock-Millionäre - Headliner beim Rockavaria - schon lange satt seien, kann man nicht sagen. Dazu waren sie auch zu gut. Ein gelungener Abschluss des Festivals an drei meist heiteren Tagen.