Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) stellte die Expertise gestern im Kabinett vor. Mögliche Probleme sieht Haderthauer hauptsächlich im sogenannten traditionellen Milieu–dabei handelt es sich oft um ehemalige Gastarbeiter mit niedrigem Bildungsniveau, die auch nach 20 oder 30 Jahren nicht gut Deutsch gelernt haben.
Vor allem junge Menschen integrierten sich dagegen gut. „Wir stellen fest, dass wir bei der Jugend eine sehr positive Entwicklung haben“, sagte Haderthauer. Auch bei traditionell orientierten Familien „kann man nicht sagen, es geht eins zu eins in die nächste oder die übernächste Generation“. Zweck der Studie: Haderthauer will Beratung und Hilfe „milieuspezifisch“ nach Bedarf anbieten.
2,4 Millionen Menschen in Bayern haben ausländische Wurzeln –das ist ein Fünftel der Bevölkerung. „Das sind ganz gewaltige Zahlen“, sagte dazu Staatskanzleichef Thomas Kreuzer. Der sogenannte Migrationshintergrund schließt ehemalige Gastarbeiter ebenso ein wie in Deutschland geborene Kinder mit einem ausländischen Elternteil, die außer Deutsch keine Sprache sprechen. „Wir haben wirklich 80 Prozent, um die man sich keine Sorgen machen muss, die wirklich gut integriert sind“, sagte Haderthauer.
Die prozentual meisten Haushalte mit Migrationshintergrund finden sich nicht in Bayerns Metropolen, sondern in Städten mittlerer Größe. Den höchsten Anteil von Einwanderhaushalten hat Schweinfurt mit 53 Prozent. Es folgen unter anderem Ingolstadt (43 Prozent) und Augsburg (40 Prozent). dpa