Immer mehr Kinder mit Behinderung lernen in Bayern an einer Regelschule. Trotzdem liegt Bayern bei der Inklusion unter dem Bundesdurchschnitt. Nur Hessen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz schneiden noch schlechter ab. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die die Bertelsmann Stiftung am Donnerstag vorstellt.
Über ein Viertel aller Kinder mit Förderbedarf wurde in Bayern im Schuljahr 2013/14 an einer Regelschule unterrichtet. Der Inklusionsanteil ist in Bayern damit auf seinen höchsten Wert seit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention von 2009 gestiegen, berichtet die Bertelsmann-Stiftung: Im Schuljahr 2008/09 lag dieser Anteil noch bei 16 Prozent.
Inklusion nimmt jedoch in Bayern und in ganz Deutschland mit einer höheren Bildungsstufe ab: Während in den bayerischen Kitas noch rund 42 Prozent der Kinder mit Behinderung gemeinsam mit anderen Kindern lernen, sind es in der Grundschule nur noch rund 37 und an Realschulen, Gymnasien und Hauptschulen nur noch knapp 23 Prozent. Zudem besucht nur noch jeder zehnte Schüler mit Förderbedarf ein Gymnasium oder eine Realschule. Inklusion findet in der Sekundarstufe daher fast nur noch an der Hauptschule statt.
Aber es gibt auch gute Noten für die Inklusion in Bayern: So schaffen in Bayern vergleichsweise viele Schüler mit Behinderung ihren Hauptschulabschluss an Förderschulen - auch wenn das noch immer sehr wenige sind: In Bayern verlassen fast zwei Drittel der Kinder die Förderschule ohne Abschluss, bundesweit sind es über 70 Prozent. dpa/lby