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München: Hungerstreik der Asylbewerber beendet: Polizei räumt Lager

München

Hungerstreik der Asylbewerber beendet: Polizei räumt Lager

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    Hungerstreikende am Samstag in einem Camp auf dem Rindermarkt in München (Bayern). Die Asylbewerber kämpfen um die Anerkennung ihrer Asylanträge.
    Hungerstreikende am Samstag in einem Camp auf dem Rindermarkt in München (Bayern). Die Asylbewerber kämpfen um die Anerkennung ihrer Asylanträge. Foto: Andreas Gebert, dpa

    Gegen fünf Uhr am frühen Sonntagmorgen begannen Polizeibeamte, das Lager am Rindermarkt in München zu räumen. Die Stadtverwaltung hatte angeordnet, das Camp zu räumen und sämtliche Betroffenen in Münchner Krankenhäuser zu bringen. Damit ist der Hungerstreik der ASylbewerber beendet.

    Die rund 50 Asylbewerber in München hatten zuvor erklärt, ihren lebensgefährlichen Hungerstreik fortzusetzen. Ein Vermittlungsversuch von Münchens ehemaligem Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel  und dem ehemaligen bayerischen Landtagspräsidenten Alois Glück am späten Samstagabend war gescheitert.

    Hungerstreik: Asylbewerber tranken auch nichts mehr

    Die Asylbewerber aus mehreren afrikanischen und asiatischen Ländern forderten die sofortige Anerkennung ihrer Asylanträge. Seit einer Woche hatten sie die Nahrungsaufnahme verweigert, seit Dienstag tranken sie nichts mehr - in der Regel verdursten Menschen nach wenigen Tagen ohne Wasser. Das Angebot einer Asyl-Schnellprüfung innerhalb von zwei Wochen hatte  ihr Sprecher Ashkan Khorasani - der selbst nicht hungert - kategorisch abgelehnt.

    Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) hatten sich am Samstag bei einem Krisentreffen in der Staatskanzlei auf den Vermittlungsversuch verständigt. Der Landtagswahlkampf soll angesichts des Ernsts der Lage zurückstehen. Ude tritt bei der Wahl im September als SPD-Spitzenkandidat gegen Seehofer an. "Bei derart schwierigen Entscheidungen, bei denen es nicht rhetorisch, sondern tatsächlich möglicherweise schon in kurzer Zeit um Leben und Tod geht, ist es gut, wenn es einen breiten Konsens gibt", sagte Ude.

    Demonstranten wollen beim WDR eindringen

    In Köln versuchten rund 30 Demonstranten, beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) einzudringen und so Solidarität mit den Asylbewerbern in München zu zeigen. Wie ein Sprecher der Polizei sagte, trommelten sie am Samstagabend gegen die Türen eines WDR-Gebäudes, gelangten aber nicht in das verschlossene Haus.  dpa/AZ

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