Vor allem Club- und Diskothekenbetreiber sehen durch die Pläne ihre Existenz gefährdet. Die Gema selbst verteidigte erneut ihr Vorhaben, von April kommenden Jahres an die Gebühren anzuheben.
600 Demonstranten in München
Allein in München beteiligten sich nach Polizeiangaben bis zu 600 Menschen an den Protesten. Nach einer Kundgebung wollten die Demonstranten am Abend zur Gema-Zentrale weiterziehen. In Nürnberg sprach die Polizei von etwa 200 Demonstranten. Auch dort zogen die Protestler nach einer Kundgebung weiter an den westlichen Stadtrand, um sich dort vor der Gema-Bezirksdirektion zu versammeln. An dem Aufruf zu der Aktion von Club-Besitzern hatten sich auch die Piratenpartei, die FDP, die Jungen Liberalen und die Grünen beteiligt.
Gema verteidigt Gebührenerhöhung
Die Gema verteidigte ihre Pläne. Club- und Diskothekenbetreiber hätten bisher zu wenig bezahlt - deshalb sei eine Erhöhung gerecht und angemessen, sagte der Direktor des Gema-Bezirks Berlin, Martin Schweda. Die Urheber und Komponisten von Musikstücken müssten künftig stärker am Erfolg ihrer Werke teilhaben. Gleichzeitig zeigte sich die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte verhandlungsbereit. "Das Letzte, was wir wollen, ist, dass ein Club wegen der Reform schließen muss", sagte Schweda. Die Clubbetreiber müssten dazu aber an den Verhandlungstisch zurückkehren.
Um die Tarifreform gibt es seit Monaten erbitterten Streit. Die Gema will künftig einheitlich zehn Prozent der Eintrittsgelder bekommen. Clubbetreiber halten die Reform für existenzbedrohend. Der Gaststättenverband Dehoga spricht von Gebührensteigerungen einzelner Betriebe von 500 bis 2000 Prozent. dpa/AZ
Gegenüberstellung alte/neue Tarife für Clubs/Discos