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Augsburg: Hier werden die meisten Fahrräder gestohlen

Augsburg

Hier werden die meisten Fahrräder gestohlen

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    Immer öfter schlagen Fahrraddiebe vor allem in deutschen Großstädten zu. Das hat nun eine neue Studie ergeben.
    Immer öfter schlagen Fahrraddiebe vor allem in deutschen Großstädten zu. Das hat nun eine neue Studie ergeben. Foto: Friso Gentsch/Illustration (dpa)

    Pünktlich zur Eröffnung der Fahrradsaison veröffentlicht das Versicherungsvergleichsportal Geld.de eine neue Studie, die so manchem Radler wohl die Stimmung vermiesen wird: In immer mehr Großstädten nimmt der Fahrradklau zu. Deutschlandweit wurden 326.159 Fahrräder gestohlen. Die Aufklärungsquote bleibt seit Jahren gering. Nur bei jedem zehnten Diebstahl kann die Polizei einen Täter fassen.

    Augsburg landet in der deutschlandweiten Studie im unteren Mittelfeld

    Fahrradklau in Deutschland

    Laut einer Studie des Internetportals Geld.de wurden im Jahr 2012 326.259 Fahrräder in Deutschland als gestohlen gemeldet.

    Die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen ist seit Jahren gering. 2012 lag sie in Deutschland bei 9,7 Prozent. Das heißt nur in jedem zehnten Fall kann die Polizei einen Täter ermitteln.

    Münster ist Fahrradklau-Hochburg in Deutschland: Dort verschwanden im vergangenen Jahr 4.616 Fahrräder, pro Tag werden 13 Bürger Opfer von Fahrraddiebstählen.

    Danach folgen Städte wie Cottbus, Magdeburg, Oldenburg und Leipzig.

    Als sicherste Stadt gilt Wuppertal. Dort werden durchschnittlich 86 Prozent weniger Fahrräder gestohlen.

    In Bayern gilt Regensburg als besonders "unsicher" für Fahrrad-Eigentümer. Die Stadt liegt im deutschlandweiten Vergleich an 18. Stelle.

    Augsburg liegt an 48. Stelle. Pro 100.000 Einwohnern werden in der Fuggerstadt 424 Fahrräder geklaut.

    Das Portal Geld.de schätzt den deutschlandweit entstandenen Gesamtschaden auf etwa 135 Millionen Euro.

    Auch in Augsburg mussten die Bürger 2012 öfter Anzeige wegen Fahrradklau erstatten als noch im Vorjahr. Im Vergleich mit 80 anderen deutschen Städten landet

    Und auch innerhalb Augsburg gibt es Ecken, an denen Bürger ein wachsames Auge auf ihre Fahrräder haben sollten. Andere wiederrum gelten als verhältnismäßig sicher. Laut Ludwig Zausinger, Polizeihauptkommissar am Polizeipräsidium Schwaben Nord, schlagen die Täter besonders häufig im Bereich des Augsburger Hauptbahnhofs und des Bismarckviertels zu. Aber auch in der restlichen Innenstadt mit dem Domviertel und dem Gebiet rund um St. Ulrich werden Fahrräder gerne geklaut.  

    Im Landkreis Augsburg werden deutlich weniger Fahrräder gestohlen als in der Stadt

    Ruhiger dagegen wird es in den Stadtteilen, die weiter entfernt vom Zentrum liegen: In der Hammerschmiede verschwanden laut Zausinger vergangenes Jahr nur fünf Fahrräder, in Bergheim und Siebenbrunn wurden gar keine Diebstähle gemeldet. Auch im Landkreis Augsburg können sich Fahrradbesitzer in größerer Sicherheit wähnen: Hier wurden im Jahr 2012 420 Fahrräder geklaut - nicht einmal die Hälfte der Delikte in der Stadt Augsburg. Ähnliches gilt für die umliegenden Landkreise im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums: In Aichach-Friedberg, dem Landkreis Dillingen und dem Donau-Ries sind es jeweils um die 200 gestohlene Fahrräder.

    Bei den meisten Tätern handelt es sich um Gelegenheitsdiebe

    Doch wer steckt hinter den Taten? Polizeihauptkommissar Ludwig Zausinger erklärt: "Wir hatten in den letzten Jahren keine bandenmäßige Diebstahlsserie. Vielmehr muss zu einem hohen Prozentsatz von Gelegenheitsdieben ausgegangen werden." Täter haben dann zum Beispiel nach dem Kneipenbesuch keine Lust auf den langen Nachhauseweg zu Fuß, nehmen kurzerhand das nächstbeste Fahrrad und lassen es irgendwo wieder liegen. Nicht selten passiert es, dass die Polizei es dann im Lech wiederfindet, erzählt Zausingers Kollege Siegfried Hartmann. Laut der Studie von Geld.de handelt es sich bei 28,7 Prozent der Fahrraddiebe in der Stadt Augsburg um Ausländer ohne deutsche Staatsangehörigkeit.

    Nicht einmal ein Fünftel der Diebstähle kann die Polizei in Augsburg aufklären. Im vergangenen Jahr lag die Aufklärungsquote bei 18,2 Prozent. Dass sie so niedrig ist, liegt daran, dass die wenigsten Täter sich beim Aufknacken des Fahrrads erwischen lassen und es dann auch wieder heimlich irgendwo abstellen. So kommen die meisten Täter ungestraft davon - außer die Polizei kontrolliert sie zufällig auf dem geklauten Fahrrad. Im deutschlandweiten Durschnitt von 9,7 Prozent steht die Augsburger Polizei aber gut dar. Fast doppelt so viele Delikte konnte sie aufklären.

    So schützen Sie Ihr Fahrrad vor Diebstahl

    Mit diesem Tipps des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) können Sie Ihr Fahrrad besser sichern.

    Anschließen statt nur Abschließen: Schließen Sie Rahmen sowie Vorder- und Hinterrad des Fahrrads an einen festen Fahrradständer oder an fest verankerte Gegenstände an.

    Wer sein Fahrrad nur am Vorderrad abschließt, macht es den Dieben leicht. Mit nur wenigen Handgriffen ist der Rahmen vom Vorderrad gelöst.

    Stellen Sie Ihr Fahrrad nicht an einsamen Plätzen oder uneinsehbaren Straßen ab. Diebe wissen um die Vorteile unbeobachteter Plätze.

    Zuhause steht das Rad am besten angeschlossen im eigenen Keller oder in speziellen, abschließbaren Fahrradboxen.

    Individuelle Merkmale machen Ihr Fahrrad unverwechselbar und schützen vor Diebstahl - der Dieb wird es schlechter los.

    Nutzen Sie die Möglichkeit der Codierung. Der Code zeigt sofort, wer der Eigentümer des geklauten Rads ist und erschwert den Weiterverkauf.

    Notieren Sie alle wesentlichen Informationen Ihres Fahrrades wie Rahmennummer, Fabrikat und besondere Merkmale in einem Fahrradpass.

    Wer sein Fahrrad immer am gleichen Standort anschließt und es dort über Stunden stehen lässt, gibt Dieben nützliche Informationen, wann sie sich ungestört an ihre Beute heranmachen können.

    Trotzdem empfiehlt die Augsburger Polizei, als Fahrradbesitzer vorzubeugen - zum Beispiel mit einem wirklich sicheren Schloss, das Dieben das Aufknacken schwer macht. 

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