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Falschgeld: Geldfälscher gefasst? Polizei nimmt zwei Männer vor Bordell fest

Falschgeld

Geldfälscher gefasst? Polizei nimmt zwei Männer vor Bordell fest

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    Mit diesem Bild suchte die Polizei nach dem Verdächtigen, der das Falschgeld in Umlauf gebracht haben soll.
    Mit diesem Bild suchte die Polizei nach dem Verdächtigen, der das Falschgeld in Umlauf gebracht haben soll. Foto: Polizei

    Die Polizei in Kempten hat zwei Männer gefasst, die wohl im Kreis Garmisch-Partenkirchen und im Raum Sonthofen massenhaft gefälschte Geldscheine in Umlauf gebracht haben. Wie berichtet, suchen die Beamten schon seit mehreren Tagen nach den Verdächtigen. Dank eines Hinweises aus der Bevölkerung führten die Ermittlungen nun zur Festnahme, wie es in einem Bericht der Polizei in Kempten heißt.

    Falschgeld: Polizei sucht weiterhin die Hintermänner

    Gefälschte Geldscheine sind bereits seit mehreren Tagen in Schwaben und Oberbayern im Umlauf. Wer hinter der aktuellen Flut von Falschgeld steckt, ist weiterhin unklar. Immerhin verfolgte die Polizei im Oberallgäu eine heiße Spur. Gegen Ende der vergangenen Woche hatten dort mehrere Geschäftsinhaber gefälschte 50-Euro-Noten, mit denen Kunden zuvor bezahlt hatten, den Beamten übergeben. Die Scheine, die laut Polizeibericht gut gefälscht waren, bei denen jedoch mehrere Sicherheitsmerkmale wie zum Beispiel der Sicherheitsstreifen fehlten, wiesen alle die gleiche Seriennummer auf. Hierdurch konnte schnell festgestellt werden, dass in der Region bereits über 30 dieser „falschen Fünfziger“ ausgegeben worden waren. Da die Geschädigten alle ähnliche Täter beschrieben, ging die Poizei mit einem Fahndungsaufruf an die Öffentlichkeit und veröffentlichte dazu auch das Bild eines der beiden Verdächtigen. Mit Erfolg. Den entscheidenden Hinweis erhielt die Polizei am Samstag kurz nach zwei Uhr von dem Beschäftigten einer Gaststätte in Kempten. Nachdem dort zwei Männer ihre Zeche jeweils mit gefälschten Geldscheinen bezahlt hatten, setzten sich die Beamten in Bewegung.

    So erkennen Sie Falschgeld

    Mit Lupen, Prüfstiften oder UV-Lampen lässt sich Falschgeld nicht immer eindeutig erkennen. Daher rät die Polizei dazu, Geldscheine zusätzlich auch händisch zu überprüfen. Dafür gibt es mehrere Methoden.

    Kipptest: Wird eine echte Banknote gekippt, verändert sich an bestimmten Stellen die Farbe. Bei den Scheinen zwischen fünf und 20 Euro ist das beim silberfarbenen Streifen auf der Vorderseite und beim goldfarbenen Streifen auf der Rückseite der Fall.

    Kipptest: Wer Banknoten im Wert von 50 bis 500 Euro mit dem Kipptest prüft, muss vor allem die Zahl auf der Rückseite beobachten. Die Spezialfarbe ändert sich beim Bewegen von Rot nach Olivgrün oder Braun.

    Fühltest: Bei einem echten Schein sind die kleinen Schriftzeichen „BCE, ECB, EZB, EKT, EKP“ auf der Vorderseite deutlich spürbar, wenn man die Banknote durch die Finger zieht.

    Wasserzeichen-Test: Hält man einen echten Schein gegen das Licht, erscheint die Wertzahl deutlich heller als das Papier drumherum. Legt man ihn dagegen auf einen dunklen Untergrund, so sollte die Wertzahl deutlich dunkler wirken.

    Wer Falschgeld erhalten hat, sollte sofort die Polizei anrufen - im Notfall auch über die Nummer 110. Sie sollten die Scheine nicht anfassen, da Sie andernfalls Spuren vernichten könnten. Und geben Sie das Falschgeld auf keinen Fall weiter - damit machen Sie sich strafbar.

    Gegen drei Uhr traf die Polizei in der Nähe eines Bordells einen 42-jährigen Mann an, auf den die bekannte Beschreibung zutraf. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass der Mann in seinem Geldbeutel mehrere falsche Geldnoten hatte. Da der zweite Täter noch fehlte, beobachten die Polizisten das Bordell. Tatsächlich kam 15 Minuten später ein 51-jähriger Mann aus dem Etablissement, der, wie es im Polizeibericht heißt, die dort erhaltene Leistung mit Falschgeld bezahlt hatte. Aufgrund der bisherigen Ermittlungen ist davon auszugehen, dass diese beiden Männer, die beide bereits wegen anderer Delikte bei der Polizei bekannt sind, rund 35 falsche 50-Euro-Noten in den vergangene Wochen in Oberstdorf, Immenstadt und Sonthofen ausgegeben haben. Die weiteren Ermittlungen zur Herkunft der gefälschten Scheine hat das Bayerische Landeskriminalamt übernommen.

    Auch im Raum Augsburg sind weiterhin gefälschte Scheine im Umlauf

    Die beiden festgenommen Verdächtigen sind auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kempten am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt worden. Nach Angaben der Polizei erließ er gegen beide einen Untersuchungshaftbefehl.

    Derweil sind im Raum Augsburg auch weiterhin viele gefälschte Geldscheine im Umlauf. Nach Angaben von Polizeisprecher Stefan Hackl werden von Ladenbesitzern weiterhin Noten abgegeben. Immerhin überprüfen die Menschen die Scheine wohl inzwischen aufmerksamer. "Wir glauben, dass viele aufgrund der Berichterstattung vorsichtiger geworden sind", sagt Hackl.

    So erkennen Sie das gefälschte Geld

    • Die gefälschten Noten sind auf gewöhnlichem Papier gedruckt und fühlen sich im Vergleich zur gewohnten Griffigkeit eher glatt und etwas lappig an.
    • Das Wasserzeichen wurde, wie der Sicherheitsstreifen auch, lediglich aufgedruckt, im Gegenlicht sieht das Wasserzeichen dunkel aus.
    • Die Fälschungen fallen auch dadurch auf, dass sich die große Wertzahl auf der Rückseite unten rechts beim Kippen der Note nicht von Violett nach Olivgrün verfärbt.
    • Bei etlichen Blüten lautete die Seriennummer S20175422632.
    • Die Scheine wurden durch die Fälscher so bearbeitet, dass sie einen gebrauchten und zerknitterten Eindruck machen. Sie erwecken den Anschein, als wären sie schon lange im Zahlungsverkehr.
    • Gelegentlich wurden auch gefälschte 20 Euro-Scheine entdeckt. Diese Scheine sind nicht mit dem goldfarben glänzendem Streifen auf der Rückseite versehen.
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