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Geiseldrama von München: Gedenkfeier erinnert an Opfer des Olympia-Attentats

Geiseldrama von München

Gedenkfeier erinnert an Opfer des Olympia-Attentats

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    Die Gedenkfeiern begannen mit einer Kranzniederlegung in der Connoly-Straße 31, wo das Drama begann.
    Die Gedenkfeiern begannen mit einer Kranzniederlegung in der Connoly-Straße 31, wo das Drama begann. Foto: dpa

    Neben Politikern aus Israel und Deutschland sind zahlreiche Hinterbliebene der Ermordeten und Überlebende des Attentats von München dorthin gekommen, wo vor genau 40 Jahren das Blutbad angerichtet wurde. Mit einer Gedenkfeier, Kranzniederlegungen und Friedensgebeten ist am Mittwoch in Fürstenfeldbruck und München an den Terroranschlag vom 5. September 1972 bei den Olympischen Spielen in Bayerns Landeshauptstadt erinnert worden.

    Insgesamt starben 17 Menschen, davon waren elf Israelis

    Damals nahmen palästinensische Terroristen Mitglieder von Israels Olympiamannschaft als Geiseln, um in deren Heimat Gefangene freizupressen. Der Anschlag endete auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck beim missglückten Versuch der Geiselbefreiung mit einem Blutbad, bei dem neun Israelis getötet wurden. Insgesamt gab es 17 Tote. Neben fünf Terroristen starb auch ein deutscher Polizist.

    Das Attentat veränderte die Sicherheitslage weltweit und führte zu strengen Vorkehrungen nicht nur bei allen großen Sportereignissen. "Getroffen wurde die ganze demokratische Welt", sagte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) während der Feier.

    Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, hatte den Hinterbliebenen der Terroropfer schon zuvor gedankt, dass sie erstmals seit 40 Jahren an den Ort des Geschehens gekommen seien. Sie sprach von der "heiligen Pflicht", an diesem Tag ein kraftvolles Zeichen für Frieden und Freiheit zu setzen, erinnerte aber auch an das "verheerende staatliche Versagen" beim gescheiterten Befreiungsversuch der Geiseln.

    IOC verweigert Gedenkfeier während der Spiele in London

    Das Gedenken, zu der auch das Pflanzen eines Erinnerungsbaumes und ein Staatsempfang gehörten, wurde live im Bayerischen Fernsehen übertragen. Bei der Eröffnung der diesjährigen Olympischen Sommerspiele in London hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) auf eine Erinnerung an die Opfer des Attentats verzichtet, was von jüdischen Organisationen scharf kritisiert wurde. Die Feierstunde in Fürstenfeldbruck fand daher in Israel besondere Beachtung.

    Schon am Mittag hatten Schalom, Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) und Thomas Bach als Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes im Olympischen Dorf einen Kranz niedergelegt. Dort begann in der Connolly-Straße 31 vor genau 40 Jahren die Geiselnahme.

    München soll Gedenkraum bekommen

    In München soll ein Gedenkraum in der Nähe des Anschlagortes errichtet werden, wie Seehofer nach dem Gespräch mit Vize-Premier Schalom sagte. Den Gedenkraum möchten die Stadt München, die Bundesregierung, die Israelitischen Kultusgemeinde und der Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gemeinsam errichtet. (dpa/afp)

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