Es handelt sich um einen bulgarisch-stämmigen Kommilitonen von Mundlos am Ilmenau-Kolleg in Thüringen, einem staatlichen Institut zur Erlangung der Hochschulreife. Nach einer Aussage von Mundlos' Vater gehörte dieser Mann nicht zur rechtsradikalen Szene.
Erneut im Fokus: Kölner Nagelbombenanschlag
Außerdem will sich das Gericht erneut mit dem Bombenanschlag an der Kölner Keupstraße im Juni 2004 beschäftigen. Das Gericht hat dazu einen Kripo-Beamten geladen, der den Tatort damals vermessen hatte.
Dem NSU werden zehn Morde angelastet
Die Angeklagten im NSU-Prozess
Das sind die Beschuldigten im Münchner NSU-Prozess:
Beate Zschäpe: Sie tauchte 1998 gemeinsam mit Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt unter, um einer drohenden Festnahme zu entgehen. Die drei Neonazis aus dem thüringischen Jena gründeten eine Terrorgruppe und nannten sich spätestens ab 2001 Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).
Ralf Wohlleben: Der ehemalige Thüringer NPD-Funktionär mit Kontakten zur militanten Kameradschaftsszene soll Waffen für das Trio organisiert haben. Der 40-Jährige wurde am 29. November 2011 verhaftet. Nach Ansicht der Ermittler wusste er von den Verbrechen - er ist wegen Beihilfe zum Mord angeklagt.
Carsten S.: Der 35-Jährige hat gestanden, den Untergetauchten eine Pistole mit Schalldämpfer geliefert zu haben. Er ist wie Wohlleben wegen Beihilfe zum Mord angeklagt.
Andre E.: Der gelernte Maurer (35) war seit dem Untertauchen 1998 einer der wichtigsten Vertrauten des Trios und soll die mutmaßlichen Rechtsterroristen zusammen mit seiner Frau regelmäßig besucht haben. E. ist als mutmaßlicher Unterstützer der Gruppe angeklagt.
Holger G.: Der 40-Jährige gehörte wie Wohlleben und die drei Untergetauchten zur Jenaer Kameradschaft. Er zog 1997 nach Niedersachsen um. G. spendete Geld, transportierte einmal eine Waffe nach Zwickau und traf sich mehrfach mit dem Trio. Auch G. ist als mutmaßlicher Unterstützer der Gruppe angeklagt.
Hauptangeklagte im NSU-Prozess ist Beate Zschäpe. Die Bundesanwaltschaft wirft dem "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) zehn überwiegend rassistisch motivierte Morde und zwei Sprengstoffanschläge mit Dutzenden Verletzten vor. dpa/lby