Von Hermann Schmid Schwabmünchen - Es sollte ein kurzer Rundflug vom Flugplatz bei Schwabegg aus werden - doch der 46-jährige Pilot und seine 39 Jahre alte Ehefrau kamen nicht mehr zurück.
Am Samstag kurz nach 18 Uhr stürzte ihr Ultraleichtflugzeug "wie ein Stein", so gibt die Polizei Zeugenaussagen wieder, in ein Rapsfeld zwischen den Schwabmünchner Ortsteilen Leuthau und Schwabegg. Es schlug direkt unter eine Hochspannungsleitung auf. Sofort entzündete sich das Flugbenzin.
Radfahrer hatten den Absturz beobachtet und alarmierten sofort die Polizei. Feuerwehren aus Schwabegg, Klimmach und Schwabmünchen eilten zur Unglücksstelle und gingen gegen die Flammen vor, doch für die beiden Insassen kam jede Hilfe zu spät.
Von dem Ultraleichtflieger - ein Doppeldecker mit 6,70 Meter Spannweite, bei dem Pilot und Passagier hintereinander in einem vollständig verkleideten Rumpf sitzen - blieb nur ein Gerippe aus Metallteilen übrig. Mehrere Sanitätsteams und ein Notarzt mussten unverrichteter Dinge wieder abfahren.
Polizei aus Schwabmünchen, Kripobeamte und eine Vertreterin der Staatsanwaltschaft waren vor Ort. Ein Polizeihubschrauber wurde für Luftaufnahmen von der Absturzstelle angefordert. Fachleute der Bundesstelle für Flugunfall-Untersuchung suchten am Samstag bis Einbruch der Dunkelheit und erneut am Sonntagmorgen nach möglichen Ursachen für den Absturz. Sie gaben jedoch keine Erklärungen ab. Die Polizei beziffert den Sachschaden auf rund 60 000 Euro.
Erst seit sechs Monaten Mitglied im Luftsportverein
Der 46-jährige Pilot, ein gebürtiger Schwabmünchner, war seit sechs Monaten Mitglied im Luftsportverein Schwabmünchen. Dem Vernehmen nach hatte er sich erst in den letzten Monaten das Ultraleichtflugzeug zugelegt. Das Ehepaar hinterlässt keine Kinder.
Glimpflich endete eine Kollision zweier Segelflugzeuge rund zehnKilometer südlich von Gunzenhausen. Sie stießen in 1400 Meter Höhezusammen. Einer der Piloten im Alter von 70 Jahren war in RichtungHeilbronn/Böckingen unterwegs. Der andere Pilot im Alter von 43 Jahrenkam aus Rothenburg ob der Tauber. Am Segelflugzeug des 70-jährigen Piloten wurde bei dem Aufprall dasQuerruder eingeklemmt und die linke Tragfläche aufgebrochen. Der Mannkonnte auf dem Flugplatz Gunzenhausen notlanden. Ein Polizeihubschrauber suchte die Unfallstelle zunächst nach demzweiten Flugzeug ab. Dieses war jedoch trotz Schäden an der rechtenTragfläche zum Flugplatz in Rothenburg ob der Tauber zurückgekehrt unddort sicher gelandet. Das Polizeipräsidium Mittelfranken hat dieErmittlungen zum Unfallhergang aufgenommen. Der Sachschaden beträgt 30000 Euro.