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Politik: Flughafenausbau München: Opposition schließt Koalition mit CSU aus

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Flughafenausbau München: Opposition schließt Koalition mit CSU aus

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    Die Münchener Bürgerinnen und Bürger haben sich klar gegen eine dritte Startbahn am Flughafen ausgesprochen. SPD, Freie Wähler und Grüne kündigten nun an, keine Koalition mit der CSU einzugehen, wenn diese sich weiterhin für den Ausbau stark mache.
    Die Münchener Bürgerinnen und Bürger haben sich klar gegen eine dritte Startbahn am Flughafen ausgesprochen. SPD, Freie Wähler und Grüne kündigten nun an, keine Koalition mit der CSU einzugehen, wenn diese sich weiterhin für den Ausbau stark mache. Foto: Frank Leonhardt/dpa

    Die dritte Startbahn am Flughafen München

    Zwei Startbahnen gibt es am Münchner Flughafen bereits. Sie sind jeweils 4000 Meter lang und 60 Meter breit.

    Doch das internationale Drehkreuz stößt damit an seine Grenzen, die Airportbetreiber wollen eine dritte Startbahn bauen.

    Die wichtigsten Daten zur geplanten Piste:

    Maße: 4000 Meter lang, 60 Meter breit

    Kapazität: 30 Flugbewegungen pro Stunde

    Kosten: Rund 1,2 Milliarden Euro

    Wenn sich die CSU weiter für die dritte Startbahn am Münchner Flughafen starkmacht, schließen SPD, Grüne und Freie Wähler eine Koalition mit den Christ-Sozialen nach der Landtagswahl im Herbst aus – darauf legten sich die drei Oppositionsparteien bei einer Pressekonferenz in München gestern fest. „Kommt die CSU davon ab, ist das aber auch nur ein Argument weniger, das gegen eine Koalition mit der Partei spricht“, sagte Münchens Oberbürgermeister und Spitzenkandidat der SPD, Christian Ude. Ein Jahr ist das erfolgreiche Bürgerbegehren nun her, aber aus dem Landesentwicklungsprogramm sind die Planungen für die dritte Startbahn noch nicht gestrichen.

    Keine Ablehnung der Startbahn, keine Koalition

    Grünen-Spitzenkandidatin Margarete Bause machte klar: „Die Grünen werden keine Koalition mit jemandem eingehen, der die Startbahn nicht kategorisch ablehnt.“ Die Flugbewegungen in München hätten kontinuierlich abgenommen und ein Bedarf sei ohnehin nicht mehr ersichtlich, erklärte Bause.

    Das ist der Flughafen München

    Der Flughafen München "Franz Josef Strauß" ist der zweitgrößte Airport Deutschlands. Hier Zahlen und Fakten:

    Der Münchner Flughafen wurde im Mai 1992 in Betrieb genommen. Er ersetzte den alten Flughafen München-Riem.

    "Franz Josef Strauß" liegt knapp 29 Kilometer von München entfernt im Erdinger Moos bei Freising.

    Der IATA-Code des Münchner Flughafens lautet MUC.

    Der Flughafen München erstreckt sich über 1618 Hektar Fläche.

    Gemessen an den Passagierzahlen ist der Flughafen München der zweitgrößte Deutschlands - nach Frankfurt.

    Rund 30.000 Menschen arbeiten derzeit am Münchner Flughafen, 550 Firmen und Behörden gibt es auf dem Gelände.

    2013 wurden in München 38,7 Millionen Passagiere abgefertigt. Das sind über 106.000 Passagiere am Tag.

    Vom Flughafen München aus fliegen knapp 100 Fluggesellschaften zu 230 Zielen in 70 Ländern.

    Es gibt zwei Passagier-Terminals und einen Frachtterminal.

    Die beiden Start- und Landebahnen sind jeweils 4000 Meter lang und 60 Meter breit.

    Erreichbar ist der Flughafen über die Autobahn A92 München-Deggendorf.

    Von München aus fahren die S-Bahnlinien 1 und 8 zum Flughafen. Die Fahrzeit beträgt etwa 45 Minuten.

    Der Flughafen hat aktuell eine Kapazität von 90 Starts und Landungen pro Stunde.

    Beim World Airport Award 2014 des Unternehmens Skytrax wurde der Flughafen München als bester Flughafen Europas und als drittbester Flughafen der Welt ausgezeichnet.

    Die geplante Erweiterung um eine dritte Start- und Landebahn wurde 2012 durch einen Bürgerentscheid in der Landeshauptstadt München vorerst gestoppt.

    In einem Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs 2014 wurde der Planfeststellungsbeschluss für den Bau einer dritten Start- und Landebahn in allen Punkten bestätigt. Die Revision wurde nicht zugelassen.

    Ude sieht den Volkswillen als maßgebend an. Es habe sich beim Bürgerbegehren eine große Mehrheit dagegen ausgesprochen und das solle auch jetzt ein Jahr später nicht infrage gestellt werden. „Da müssen wir heute mit den Vorgaben leben und dürfen nicht die Planungen im Landesentwicklungsprogramm weiter vorantreiben“, sagte Ude. Damit missachte die Staatsregierung kategorisch den Bürgerwillen.

    Bürger sind maßgeblich

    Eine klare Absage gibt es auch von den Freien Wählern. Deren Chef Hubert Aiwanger sieht keine Verhandlungsbasis mit der CSU, solange die dritte Startbahn nicht vom Tisch ist. „Die Erweiterung ist politisch nicht durchsetzbar. Da haben sich die Bürger klar ausgesprochen“, sagte Aiwanger und fügte hinzu: „Sollte die CSU sie in möglichen Koalitionsverhandlungen mit den Freien Wählern fordern, werden wir einen solchen Koalitionsvertrag nicht unterschreiben.“ Es sei eine nicht hinnehmbare Dreistigkeit der Staatsregierung, die Planungen voranzutreiben.

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