Eine Art Feuerkugel am Himmel hat in der Nacht auf Montag etliche Menschen in Aufregung versetzt. Mehrere Augenzeugen aus Niederbayern alarmierten die Polizei wegen der Himmelserscheinung. Wie die Universitäts-Sternwarte in München berichtete, handelte es sich um einen Meteor, der von Bayern bis ins Saarland sichtbar gewesen sei.
Solch eine Feuerkugel könne häufig beobachtet werden und sei "kein besonderes Ereignis", sagte Keith Butler von der Sternwarte. Bei solchen Sternschnuppen handele sich um "sehr kleine Steinchen", die in die Erdatmosphäre eindringen und das Leuchten verursachen.
Glühender Himmelskörper: Anrufe bei der Polizei
Meteoriteneinschläge in Bayern
Auch in Bayern schlagen immer wieder größere Meteoriten ein. Ein Überblick:
1722 bei Schäftlarn (Landkreis München)
1775 bei Bad Rodach (Landkreis Coburg)
1785 bei Eichstätt
1803 bei Massing (Landkreis Rottal-Inn)
1807 bei Untermässing (Landkreis Roth)
1846 bei Schönenberg (Landkreis Günzburg)
2002 bei Schloss Neuschwanstein (Landkreis Ostallgäu)
2014 Ein vermeintlicher Ackerstein aus der Nähe von Dachau hat sich nach mehr als 50 Jahren als Meteorit entpuppt.
Eine erste Mitteilung war am Sonntagabend um 22.37 Uhr in der Einsatzzentrale der Polizei in Straubing eingegangen. Da der Zeuge das Himmelsphänomen in der Nähe des Isar-Atomkraftwerks bei Landshut gesehen hatte, nahm die Polizei Kontakt zum Leitstand des Kraftwerks auf und schickte mehrere Streifenwagen los. "Verdächtiges in und um das Kraftwerk konnte allerdings nicht festgestellt werden", berichtete Polizeisprecher Klaus Pickel.
Kurz darauf meldeten sich weitere Zeugen aus dem Landkreis Straubing-Bogen. Sie hatten "einen glühenden Flugkörper, der einen Schweif hinter sich her zog, gesehen", erklärte Pickel. Auch Polizeibeamte sahen den Meteor.
Meteorit in der klaren Nacht gut zu sehen
In Österreich wurde der Himmelskörper ebenfalls gesichtet. "Die automatische Meteoritenortungskamera auf der Sternwarte Gahberg hat diese extrem helle Feuerkugel aufgenommen", berichtete die Sternwarte im Salzkammergut und veröffentlichte das Bild im Internet.
Butler vermutet, dass es wegen der besonderen Umstände viele Meldungen zu der Sternschnuppe gegeben habe. Es sei eine relativ klare Nacht gewesen. "Und es war zu einer Zeit, wo viele noch wach sind", meinte der Forscher.
Im März vergangenen Jahres hatte ebenfalls eine glühende Erscheinung am Abendhimmel Aufregung ausgelöst. Die grüne Leuchtkugel, die am Himmel entlangraste, war damals auch in Augsburg zu sehen. Auch in diesem Fall hatte es sich um einen Meteor gehandelt. Forscher sicher: Meteor über Bayern schlug auf der Erde ein
Außerdem brachten in vielen Teilen Deutschlands Polarlichter den Himmel zum Leuchten. Zu sehen war das Schauspiel in vergleichsweise dunklen Regionen mit klarem Himmel, wie die wissenschaftliche Leiterin der Wilhelm-Foerster-Sternwarte in Berlin, Monika Staesche, erklärte. "Es ist aber nicht so stark, wie man sich das vielleicht vorstellt", betonte sie. Auf Fotos seien zwar grüne, pinke oder lilafarbene Lichter zu sehen. Mit dem bloßen Auge könne man am Himmel aber lediglich "ein schwaches rötliches Leuchten" erkennen. Dies sei etwa in Brandenburg und Sachsen der Fall gewesen. Auch in Thüringen wurden Himmelsbeobachter belohnt. In Städten wie Berlin sei es wegen der vielen Lichtquellen sehr schwierig, Polarlichter zu erkennen.
Polarlichter in Süddeutschland selten zu sehen
Je weiter im Norden man wohne, desto häufiger könne man Polarlichter sehen, erklärte Jost Jahn von der Vereinigung der Sternfreunde. In Süddeutschland sei das eher die Ausnahme. Generell treten Polarlichter ihm zufolge relativ häufig auf. "Alle zwei bis drei Monate sind sie mit dem Auge erkennbar." Wer nicht auf der Lauer liege, bekomme von dem Schauspiel in Deutschland aber nichts mit. "Ein unbedarfter Beobachter wird es vielleicht nie sehen."
Polarlichter entstehen, wenn elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwindes auf die oberen Schichten der Erdatmosphäre treffen. Dort regen sie Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle zum Leuchten an. Solche Lichtspiele treten vor allem in den Polarregionen auf. Ihre Häufigkeit in Mitteleuropa hängt von der Sonnenaktivität ab. Früher wurden Polarlichter auch als Vorboten drohenden Unheils gedeutet. dpa/AZ