Mehr als 400 Gäste und Angestellte hatten am frühen Sonntagmorgen teilweise durch die Fenster und über das Dach aus dem brennenden Schlosshotel fliehen müssen. Nach Polizeiangaben hatte vermutlich die defekte Heizdecke eines ehemaligen Geschäftsführers den Großbrand ausgelöst. Das Feuer war in dem Zimmer des 91-Jährigen ausgebrochen. Das Hotel liegt idyllisch in einem Wandergebiet in den Alpen. Es wurde im Jahr 1916 erbaut und ist auch international als Ausflugsziel und Tagungszentrum bekannt.
300 Feuerwehrleute kämpften den ganzen Tag gegen die Flammen. Immer wieder loderten Glutnester unter dem Dachstuhl neu auf. Drei der vier Flügel des Hotels wurden weitgehend zerstört, Löschwasser beschädigte auch die unteren, zunächst nicht direkt betroffenen Geschosse. Erst nach etwa zwölf Stunden konnte die Polizei am späten Nachmittag vermelden: "Das Feuer ist soweit unter Kontrolle." Der Einsatz sollte aber wegen der Glutnester bis in die Nacht weiter gehen. Die Münchner Feuerwehr stellte Spezialwerkzeug zur Verfügung.
Die Verletzten erlitten zumeist Rauchvergiftungen. Drei von ihnen mussten die Nacht im Krankenhaus verbringen. Die Polizei richtete für die Angehörigen der Hotelgäste ein Info-Telefon ein. Die Hotelgäste wurden zunächst in einer Kaserne in Mittenwald untergebracht. Im Lauf des Tages wurden sie aber in umliegenden Hotels und Pensionen untergebracht. Angestellte, die in dem Hotel wohnten, konnten erst einmal in der Kaserne bleiben.
Die Betreiber des Hotels zeigten sich geschockt, wie schnell sich das Feuer ausbreitete. "Es sind Brandschutzwände, über die das Feuer einfach hinweggegangen ist", sagte Geschäftsführer Dietmar Müller-Elmau. Er sei aber vor allem froh, dass niemand schwer verletzt worden sei.