Die Regensburger Polizei bestätigte am Freitag Informationen des Bayerischen Rundfunks, wonach der Beamte dem bereits auf dem Boden liegenden geistig verwirrten 24-Jährigen mehrfach mit der Faust gegen den Hinterkopf geschlagen haben soll. Der Mann soll sich bei der Festnahme gewehrt haben.
Wie Polizeisprecher Michael Rebele sagte, werde nun wegen Widerstands gegen den 24-Jährigen Mann ermittelt. Zudem gebe es interne Ermittlungen gegen den Beamten, die aus Gründen der Neutralität von der Polizei im benachbarten Amberg geführt würden. Der Polizist sei weiterhin im Dienst.
Zunächst hatte ein Internet-Blogger über den Fall berichtet. Die Internetseite "regensburg-digital" schreibt von zwei Zeugen, die den prügelnden Beamten beobachtet haben wollen. Eine Polizeibeamtin habe ebenso teilnahmslos zugesehen wie zwei alarmierte Sanitäter. Der 24-Jährige wurde nach dem Zwischenfall auf einer viel befahrenen Regensburger Brücke schließlich in einer Psychiatrie gebracht. Auslöser des Einsatzes war ein Hinweis, dass sich der 24-Jährige mit einem Messer selbst verletze. Laut Polizeisprecher Rebele ist noch unklar, ob die Zeugenaussagen zutreffend sind.
Insbesondere die Rosenheimer Polizei war in der Vergangenheit in die Schlagzeilen geraten, weil ihre Beamten bei Einsätzen brutal gegen Bürger vorgegangen sein sollen. So soll der mittlerweile vom Innenministerium suspendierte Polizeichef einen Jugendlichen grundlos zusammengeschlagen haben. Gegen den Beamten wurde inzwischen Anklage erhoben. Unterdessen wurde am Freitag vom Amtsgericht Rosenheim ein Verfahren gegen eine Familie wegen Widerstands gegen Polizisten eingestellt. Die vier Beschuldigen hatten umgekehrt von einer Gewaltorgie der Polizisten bei einem Routineeinsatz berichtet. dpa