Gut fünf Wochen vor der Landshuter Hochzeit laufen die Vorbereitungen für eines der größten historischen Feste Europas auf Hochtouren. Der mittelalterliche Turnierplatz ist herrgerichtet, das Fahrgestell des Brautwagens erneuert, und am Mittwoch trafen die Pferde für den Brautwagen ein. "Die acht Rösser sind farblich und von der Größe her hervorragend aufeinander abgestimmt", sagte der Vorsitzende des Festspielvereins "Die Förderer", Ernst Pöschl bei der Präsentation der Tiere.
Die Landshuter Hochzeit wird alle vier Jahre gefeiert, in diesem Jahr zum 40. Mal - vom 28. Juni bis zum 21. Juli. Die Veranstalter rechnen mit mehr als 600 000 Besuchern. Bei dem Fest wird die Vermählung des Herzogssohns Georg mit der polnischen Königstochter Hedwig von 1475 nachgespielt. Acht geschmückte Pferde ziehen dabei den prächtigen Brautwagen an den vier Festwochenende durch die Altstadt.
Landshuter Hochzeit läuft ab 28. Juni
"Die Zusammenstellung der Pferde für den Brautwagen ist aus Sicherheitsgründen sehr wichtig", erklärte Gunther Schopf, der die Tiere seit 20 Jahren für das mittelalterliche Festspiel bereitstellt. Er habe sich für acht Kaltblüter der Rasse Noriker entschieden, weil sie als ruhig und ausgeglichen gelten. "Ein Pferd ohne Risiko gibt es nicht. Aber wir bereiten sie auf das Spektakel vor", erläuterte Schopf.
Vor zwei Monaten habe er in Rinchnach im Bayerischen Wald mit dem Training begonnen. "Dabei haben wird das Scheppern der Eisenräder mit einem Asphaltschlitten auf Schotter simuliert", erklärte Schopf. Zudem seien die Rösser mit Fanfaren und Trommelmusik in den Ställen auf den mittelalterlichen Lärmpegel vorbereitet worden.
Landshuter Hochzeit: Fest kostet vier Millionen Euro
Die Landshuter Hochzeit ist über die Grenzen Niederbayerns bekannt und wegen ihrer Authentizität beliebt. So ziehen an den Festwochenenden neben dem Brautpaar 2500 mittelalterlich gekleidete Figuren vom Kaiser über den Fürsten und Gesandten bis zum Gaukler und Bettler durch die Altstadt. Erstmals werden auch mittelalterliche Kampfszenen mit Langschwert, Luzerner Hammer, Dolch und Spieß gezeigt. Die Kämpfer proben nach Angaben des Veranstalters bereits seit drei Jahren. Das Fest kostet knapp vier Millionen Euro.