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Der Monaco-Helmut: Dietls neuester Film "Zettl" stößt auf Kritik

Der Monaco-Helmut

Dietls neuester Film "Zettl" stößt auf Kritik

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    Helmut Dietls Film "Zettl" kommt am Donnerstag in die Kinos.
    Helmut Dietls Film "Zettl" kommt am Donnerstag in die Kinos. Foto: DPA

    Ein bisschen füllig ist er geworden, seit er mit dem Rauchen aufgehört hat. Vier bis fünf Schachteln „Gitanes“ qualmte Regisseur Helmut Dietl bis vor vier Jahren am Tag. Da saß er dann im Berliner Prominentenlokal „Borchardt“ oder im „Café Einstein“ mit einem Glas Rotwein in der einen Hand und einer Fluppe in der anderen und sinnierte über das Drehbuch zu seinem Film „Zettl“ – eine Polit-Satire über Berlin-Mitte mit Bully Herbig, Senta Berger und Götz George.

    "Zettl" ab Donnerstag in den Kinos

    Mittlerweile ist das jüngste Werk fertig und kommt am Donnerstag in die Kinos. In den letzten Wochen eilte Dietl von PR-Termin zu PR-Termin. Abgehetzt wirkt er in den Fernsehinterviews. Hastig, fahrig – fast wie seine Protagonisten im Film. Der wird zwar groß angekündigt, aber bisher meistens von den Kritikern verrissen, was allerdings noch nichts heißen muss. Dietl selbst sagt dazu in einem Interview: „Wahrscheinlich haben sie eine Fortsetzung von Kir Royal erwartet, aber das ist es nicht.“ Gestern Abend feierte Zettl im Mathäser-Filmpalast in München Premiere, heute ist Berlin dran.

    Dietl gilt in der Republik als Regisseur mit ganz besonderer Handschrift. Die dichten Bilder und pointierten Dialoge in seinen Werken waren Grundlage des Ruhms. Vor allem seine TV-Serien, die allesamt im Münchner Milieu spielten, machten ihn zum Star.

    Die „Münchner Geschichten“, „Der ganz normale Wahnsinn“ und der „Monaco Franze“ als ewiger Stenz mit Helmut Fischer und Ruth-Maria Kubitschek gelten längst als bayerisches Kulturgut. Für den Sechsteiler „Kir Royal“, in dem Franz Xaver Kroetz den Klatschkolumnisten Baby Schimmerlos spielte, bekam Dietl in den 80er Jahren den Grimme-Preis.

    Auch seine Filme von „Schtonk“ über „Rossini“ bis zu „Vom Suchen und Finden der Liebe“ liefen gut. Doch immer wieder kam im Laufe der Jahre der Vorwurf auf, Dietl werde immer zynischer. Kein Wunder, möchte man einwerfen, wer mit Barbara Valentin verheiratet und mit Veronica Ferres liiert war, der hatte privat möglicherweise nicht immer so viel zu lachen.

    Der heute meist schwarz gekleidete 67-Jährige, der sein Studium der Theaterwissenschaft abbrach und trotzdem große Karriere machte, lebt mit seiner neuen Frau Tamara Duve, Tochter des Politikers Freimut Duve und TV-Moderatorin, in München. Dietl trinkt nicht mehr und er raucht nicht mehr. Glücklicher scheint ihn die Askese nicht gemacht zu haben.

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