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München: Wurde Aline K. (30) ermordet, weil sie sich trennen wollte?

München

Wurde Aline K. (30) ermordet, weil sie sich trennen wollte?

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    In Lochhausen im Westen von München ist am Montag die Leiche der vermissten Aline K. gefunden worden.
    In Lochhausen im Westen von München ist am Montag die Leiche der vermissten Aline K. gefunden worden. Foto: Marc Müller, dpa

    Als Junge soll Michael P. dort gespielt haben. Der Keller eines Hauses im Münchner Westen, das es längst nicht mehr gibt, sei sein Abenteuerspielplatz gewesen, sagt ein Freund aus Kindertagen. Jahre später wird dieser Spielplatz zum Grab für die Lebensgefährtin des heute 29-Jährigen, der unter Mordverdacht steht.

    Am Montagabend finden Ermittler nach dem Hinweis des Jugendfreundes eine Leiche in dem Kellerschacht. Eine Polizistin leuchtet mit einer Taschenlampe hinein und macht die "schaurige Entdeckung", wie der Münchner Kriminalhauptkommissar Herbert Linder am Dienstag sagt. "Wir gehen davon aus, dass der Täter die Leiche einfach da reingeworfen hat."

    Obduktion ergibt: Die Tote ist die vermisste Aline K.

    Nach der Obduktion ist klar: Bei der Toten handelt es sich um die 30-jährige Aline K., die Lebensgefährtin von Michael P., die seit dem 8. Oktober spurlos verschwunden war. Die Todesursache ist noch unklar. Schließlich hat die Leiche schon eine geraume Zeit in dem Keller gelegen.

    Die Ermittler gehen davon aus, dass der 29 Jahre alte Lebensgefährte die gebürtige Dresdnerin Anfang Oktober in der gemeinsamen Wohnung im Münchner Stadtteil Neuperlach tötete, weil sie ihn verlassen wollte. Ende Oktober wurde er unter anderem nach Auswertung von Handydaten verhaftet.

    Der Mann räumte zunächst nur einen Streit mit seiner Freundin ein, bestritt aber, dass er mit ihrem Verschwinden etwas zu tun hat. Er hatte die 30-jährige Montagearbeiterin erst auf Druck ihrer besten Freundin als vermisst gemeldet. Bei der Polizei gab er an, Aline K. habe die gemeinsame Wohnung in Neuperlach nach einem Beziehungsstreit am späten Abend verlassen und sich nicht wieder gemeldet. Die Ermittler aber glaubten ihm nicht, die Verdachtsmomente gegen ihn verdichteten sich, so dass er am frühen Morgen des 27. Oktober verhaftet wurde.

    Laut Haftbefehl wird ihm vorgeworfen, seine Freundin erwürgt oder erdrosselt zu haben - eine Hypothese, die nach der Obduktion zunächst nicht bestätigt werden konnte. In der Untersuchungshaft hat Michael P. nach Polizeiangaben bislang zu den Vorwürfen geschwiegen. dpa

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