Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Nachwuchs-Band: Die Band "We Destroy Disco" will Bayerns beste Nachwuchsband werden

Nachwuchs-Band

Die Band "We Destroy Disco" will Bayerns beste Nachwuchsband werden

    • |

    Beengt, chaotisch, dunkel, das ist der Proberaum der Augsburger Band „We Destroy Disco“ im Stadtteil Kriegshaber. Hier soll Musik entstehen, die Sänger Tobi als „Monumental Pop“ beschreibt. Ob monumental oder nicht: Texte und Musik sind jedenfalls so gut, dass die fünfköpfige Gruppe im Finale des „Newcomer Contest Bayern“ steht. Neben drei Bands aus München und einer Formation aus Aschaffenburg kämpfen sie heute um den Titel „Bester Newcomer“. Mehr als 100 Bands hatten sich beworben. Dem Gewinner winken unter anderem drei Auftritte in Québec (Kanada).

    Proberaum auf dem Gelände der früheren Reese-Kaserne

    Das musikalische Universum der fünf Jungs spielt sich auf knapp 18 Quadratmetern ab: Auf dem Gelände der früheren US-amerikanischen Reese-Kaserne proben die Musiker. Die Band, das sind die Gitarristen Lukas und Michi, Schlagzeuger Bärry, Sänger Tobi sowie Bassist und Keyboarder Chris. An den Wänden ihres Proberaums hängen verblichene Teppiche, neben dem Schlagzeug strahlt eine große Stehlampe im Stil der 50er Jahre gemütlich-gelbes Licht aus. Daneben drängen sich Synthesizer, Verstärker, abgesessene Sofas. Auf dem Boden Kabelsalat.

    So unprofessionell ihre Organisation wirkt, so erfahren und eingespielt präsentieren die Musiker ihre Songs. Mit den ersten, stimmigen Klängen ist die Enge des Raumes vergessen. Waren sie eben noch scherzhaft gelaunt, gehen sie nun hoch konzentriert zur Sache. Schließlich geht es um ihre musikalische Zukunft: Vom Finale des Newcomer-Wettbewerbs erhoffen sie sich mehr Bekanntheit und weitere Auftritte. Bisher sind die Musiker eher im Raum Augsburg bekannt. Würzburg ist der nördlichste Ort, an dem sie je gespielt haben.

    Die Zusage für das Finale kam für sie völlig überraschend

    Ihr stärkster Konkurrent heute: „Wir selbst.“ Lautes Gelächter, dann sagt Tobi: „Die anderen nominierten Bands sind teilweise sehr professionell – das wird ein harter Wettkampf.“ Für sie kam die Zusage für das Finale völlig überraschend. Jetzt packt sie der Ehrgeiz: „Wir haben nichts zu verlieren.“

    Sie wollen nicht klingen wie eine andere Band. Die Musik muss eben für sie stimmen. Einflüsse aus Pop, Techno, Hip Hop und Punk mischen sie zu einem eigenen Sound. Vergleiche mit anderen Gruppen lassen sie sich trotzdem gefallen: Smashing Pumpkins, Coldplay, solche Namen fallen öfter. Der Zuhörer soll aus ihrer Kunst das herausziehen, was ihm dazu einfällt. Das klingt reif, nachdenklich. Genauso klingen die Songs.

    Dritter Platz bei der Band des Jahres in Augsburg 2008 und 2012

    Dabei ist die Gruppe alles andere als lange gewachsen. Sie existiert in dieser Formation erst seit vier Monaten. Da kam Schlagzeuger Bärry dazu. Tobi und Chris machen bereits seit 2005 gemeinsam Musik. In den Jahren 2008 und 2012 belegte die Band den dritten Platz beim Augsburger Musikwettstreit „Band des Jahres“.

    Wenn ein neuer Song entsteht, bringt jeder Vorschläge mit ein. Der Sound wandelt sich dann aber im Laufe des künstlerischen Prozesses. Die Texte schreibt Sänger Tobi erst, wenn die Melodie steht. Die Art, wie die Fünf ihre Lieder konzipieren, wirkt reflektiert. „Musik machen ist für uns eine grundlegende Form, uns emotional auszudrücken.“ Schlagzeuger Bärry bringt es ganz simpel auf den Punkt: „Mukke machen ist halt ’ne feine Sache.“ Für die Weiterentwicklung der Augsburger Musiker wäre der Sieg auch eine feine Sache: Der Gewinner erhält ein einjähriges Bandcoaching.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden