Die Wiedereröffnung des Deutschen Theaters in München im kommenden Jahr droht zu platzen. Die Renovierung des Hauses in der Münchner Innenstadt ziehe sich wahrscheinlich länger hin als geplant, teilte der Aufsichtsratsvorsitzende der Betreibergesellschaft, Münchens dritter Bürgermeister Hep Monatzeder von den Grünen, am Dienstag mit. Der geplante Schlüsselübergabe am 17. Juni 2013 werde aller Voraussicht nach nicht einzuhalten sein. "Das wird so nicht sein", sagte Monatzeder der Nachrichtenagentur dpa. "Es wird da und dort noch Mängel geben."
Keine zusätzlichen Kosten
Als Gründe für die Verzögerung gab Monatzeder die Komplexität des Bauvorhabens an sowie Wechsel von Firmen und "Ausführungsdefizite": Die Bausubstanz des Hauses in der Nähe des Hauptbahnhofes sei ein großes Problem. Die Fachleute müssten unter anderem statisch nachbessern. Monatzeder rechnet nicht mit zusätzlichen Kosten für die bislang mit 92 Millionen Euro veranschlagte Renovierung des Theaters.
Brand des Isoliermaterials warf Bauarbeiten zurück
Das nach Theaterangaben knapp 116 Jahre alte Gebäude wird seit geraumer Zeit umgebaut und schon seit 2008 nicht mehr bespielt. Die Vorstellungen des Deutschen Theaters finden derzeit in einer Interimsspielstätte statt, einem Theaterzelt in der Nähe der Allianz-Arena. Vor rund einem Jahr erlitten die Renovierungsarbeiten am Stammhaus einen empfindlichen Rückschlag, als bei Bauarbeiten am Dach Isoliermaterial entflammte. Das nagelneue Kupferdach musste auf einer Fläche von rund 60 Quadratmetern aufgerissen werden. dpa/AZ