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Allgäu: Der Wolf ist wieder da: Wildkamera fotografiert Tier im Oberallgäu

Allgäu

Der Wolf ist wieder da: Wildkamera fotografiert Tier im Oberallgäu

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    Im südlichen Landkreis Oberallgäu wurden am Dienstagabend mit einer automatischen Kamera zur Wildbeobachtung Infrarotaufnahmen von einem wolfsähnlichen Tier gemacht.
    Im südlichen Landkreis Oberallgäu wurden am Dienstagabend mit einer automatischen Kamera zur Wildbeobachtung Infrarotaufnahmen von einem wolfsähnlichen Tier gemacht. Foto: Landesamt für Umwelt

    Im Allgäu ist wohl erneut ein Wolf unterwegs. Wie das Landesamt für Umwelt am Freitag mitteilte, wurde am Dienstag im südlichen Landkreis Oberallgäu von einer automatischen Wildkamera ein "wolfsähnliches Tier" fotografiert. Eine Auswertung der Fotoaufnahmen habe ergeben, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Wolf handelt, so das LfU. Dafür würden die Proportionen von Kopf, Körper und Rute sprechen. Eine abschließende Beurteilung sei aufgrund der schlechten Bildqualität aber noch nicht möglich.

    Ob es sich um dasselbe Tier handelt, das Ende Mai südlich von Oberstdorf gesichtet worden war und das sich anschließend längere Zeit im Bregenzer Wald (Vorarlberg) nahe der bayerischen Grenze aufgehalten hatte, könne anhand der Fotos nicht beurteilt werden, so das Landesamt weiter. Behörden, Interessenverbände und Nutztierhalter seien informiert worden.

    Heuer schon mehrere Wölfe in Bayern gesichtet

    10 Fakten zum Wolf

    Ein Wolf wird etwa so groß wie ein ausgewachsener Schäferhund.

    Zu seiner Beute gehören etwa Rehe, Schafe und junge oder kranke Rothirsche. Sie fressen aber hin und wieder auch Aas.

    Wölfe sind extrem anpassungsfähig. Sie leben deshalb in Wäldern, Steppen, Heide- oder Graslandschaften. Sie benötigen lediglich Rückzugsorte, wo sie nicht vom Mensch gestört werden.

    Das Territorium eines Rudels kann mehrere Quadratkilometer groß sein, abhängig vom Nahrungsangebot.

    Die Gefahr, einem tollwütigen Wolf zu begegnen, ist äußerst gering. Deutschland gilt nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als tollwutfrei.

    Wölfe sind für den Menschen in der Regel nicht gefährlich. Selbst in Ländern, in denen viele Tiere leben, gibt es so gut wie keine Zwischenfälle. Natürlich handelt es sich immer noch um ein Wildtier, dem man sich nicht nähern sollte.

    Ein Wolf wird zwischen 10 und 13 Jahre alt. In Gefangenschaft können sie bis zu 16 oder 17 Jahre alt werden.

    In Europa gibt es derzeit zwischen 10.000 und 15.000 Wölfe.

    Rüden werden zwischen 35 und 67 Kilogramm schwer, Weibchen dagegen zwischen 27 und 50 Kilo.

    Der Wolf steht in Deutschland unter Naturschutz.

    In Bayern war im vergangenen Jahr mehrfach ein Wolf gesichtet worden. Ob es sich in allen Fällen um dasselbe Tier handelt, ist unklar. Ende März hatte ein Rüde zwischen Oberaudorf und Brannenburg (Landkreis Rosenheim) eine Hirschkuh gerissen. Im April fotografierten Spaziergänger im oberbayerischen Dorfen bei Erding ein Tier.

    Ende Mai schließlich wurde wieder ein Tier gesehen - diesmal südlich von Oberstdorf. Dort hatte es ein Rehkitz gerissen und wurde danach fotografiert. Anhand der Spuren konnte nachgewiesen werden, dass das Tier aus der Population in den Südwestalpen, also aus der Schweiz, Italien oder Frankreich stammt.

    Derzeit leben in Europa zwischen 10.000 und 15.000 Wölfe. Die meisten stammen aus dem Balkangebiet oder den baltischen Ländern. Aber auch in nordeuropäischen Ländern tauchen immer wieder Exemplare auf. In Deutschland galt der Wolf seit Mitte des 19. Jahrhunderts als verschwunden. Inzwischen leben wieder rund 100 Tiere in der Bundesrepublik. drs

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