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David Ali S.: Das ist der Amokläufer David Ali S. (18)

David Ali S.

Das ist der Amokläufer David Ali S. (18)

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    Videos im Internet sollen den jungen Mann zeigen, wie er vor der McDonald's-Filiale und am Dach eines Parkhauses Schüsse abgibt.
    Videos im Internet sollen den jungen Mann zeigen, wie er vor der McDonald's-Filiale und am Dach eines Parkhauses Schüsse abgibt. Foto: Screenshot

    Der junge Mann, der München am Freitag in den Ausnahmezustand versetzte, ist selbst ein Münchener Kind: Vor 18 Jahren kam David Ali S. in der bayerischen Landeshauptstadt zur Welt. Von einer Nachbarin als "guter Mensch" beschrieben scheint der Schüler am Ende von Hass getrieben gewesen zu sein. Die Ermittler haben Unterlagen gefunden, die auf eine Angststörung hinweisen.

    S. lebte bis zuletzt bei seinen aus dem Iran stammenden Eltern. Der Vater ist Taxifahrer, die Mutter arbeitete nach den Worten einer Nachbarin als Verkäuferin bei einer Warenhauskette. Zur Familie gehört noch ein weiterer Sohn. Die Wohnung der Familie befindet sich an der Dachauer Straße, eine der wichtigen Hauptstraßen mitten in München.

    Zum Leben der Familie konnten die Ermittler zunächst wenig sagen. Polizeipräsident Hubertus Andrä beschrieb die Eltern als viel zu schockiert, um weitergehende Aussagen zu treffen. Die Polizei erhielt Hinweise, dass der Heranwachsende psychische Probleme hatte, es soll sich um Depressionen handeln.

    Polizeilich auffällig ist S. nie geworden - zumindest nicht als Täter. Vor Jahren sei er einmal Opfer eines Diebstahls geworden. Ein andermal war er laut Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch, ebenfalls als Geschädigter, im Zusammenhang mit einer Auseinandersetzung unter Jugendlichen bei der Polizei registriert worden.

    Bild: David Ali S. beschäftigte sich intensiv mit Amok

    Außerdem fanden die Ermittler in dem Zimmer des Jungen viele Hinweise darauf, was in seinem Kopf vorging. Es seien Unterlagen gefunden worden aus dem Bereich Amok, sagte Andrä. "Mit dem Thema hat sich der Täter offensichtlich intensiv beschäftigt."

    David S. seine Tat ein Jahr lang vorbereitet und dazu ähnlich wie der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik ein Manifest verfasst haben. Zudem hat er Winnenden besucht, wo es 2009 einen Amoklauf gegeben hatte, und dort Bilder gemacht.

    Auch Zeitungsberichte zu Amokläufen entdeckten die Polizisten. So zum Beispiel das Buch "Amok im Kopf - Warum Schüler töten". Besonders auffällig nannte der Polizeichef, dass die Tat von München genau am fünften Jahrestag der Tat des rechtsextremen Attentäters Anders Behring Breivik stattfand. Insofern liege eine "Verbindung auf der Hand".

    Andrä zog diese Verbindung deshalb, weil es sich bei beiden Fällen um Amokläufe gehandelt habe. Aber womöglich gibt es auch eine andere Parallele. Der Norweger Breivik tötete 2011 aus rechtsextremen Motiven. Und auch bei S. wird über Fremdenhass spekuliert.

    Trotz seiner iranischen Wurzeln sah sich der Attentäter nicht als Ausländer. "Ich bin Deutscher" ist von ihm auf einem während der Tat entstandenen Video zu hören, das die Polizei als authentisch einstuft.

    Amokläufer plante Tat ein Jahr lang

    Am Computer war S. im Morden geübt. De Maizière berichtete von der Spielleidenschaft. Und er fordert nun eine Debatte über das "unerträgliche Ausmaß gewaltverherrlichender Spiele im Internet" - für den Bundesinnenminister sind ihre Auswirkungen "nicht zu bezweifeln". Haben sie dazu beigetragen, dass David Ali S. zum neunfachen Mörder wurde?

    S. scheint die Tat ein Jahr geplant zu haben. So besorgte er sich im Darknet (Was bedeutet "Darknet"?) illegal eine 9mm Glock-Pistole. Die Seriennummer war aus der Waffe ausgefeilt. Außerdem hatte er 300 Schuss Munition in einem Rucksack bei sich. Zu dem Zeitpunkt, als er sich selbst das Leben nahm, befanden sich noch weitere Schuss Munition im Lauf der Waffe. AFP/dpa

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